Maschinenhaus
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Am Großen Garten 70
- Objekttyp
- Maschinenhaus
- Baujahr
- 1861
- bis
- 1863
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30771258
- Objekt-Nr.
- 3151
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Herrenhaeuser-Gaerten
- Beschreibung
- 1717/18 wurde südlich des Großen Gartens die Leine zum Betrieb einer Wassermaschine gestaut. Georg I., der 1714 als erster Welfe den britischen Thron bestiegen hatte, erhoffte sich davon, ein seit längerem verfolgtes Ziel zu erreichen: den Garten mit der höchsten Fontäne aller herrschaftlichen Anlagen in Europa auszustatten. Dies gelang schließlich 1720 mit einem auf Kehrschlössern basierenden Pumpwerk, zu dessen Entwässerung man den Ernst-August-Kanal angelegt hatte. Da der durchgehende Schiffverkehr auf der Leine durch den Stau nicht mehr möglich war, entwickelte Oberhofbaumeister Johann Paul Heumann (1703-1759) 1743 eine hölzerne Schwimmschleuse. Sie wurde 1768 durch Heumanns Sohn und Nachfolger Johann Dietrich (1728-1774) von der massiv gebauten Anlage ersetzt, die Frachtschiffen ermöglichte, über den Ernst-August-Kanal die Staustufe zu überwinden, und bis heute erhalten ist. Um im europäischen Wettstreit der Fontänen konkurrenzfähig zu bleiben, ließ Georg V. ab 1861 eine neue wasserbetriebene Pumpmaschine bauen. Das Maschinenhaus dafür wurde 1862 von Hofbaurat Georg Heinrich Schuster und Hofbauinspektor Richard Auhagen fertiggestellt. Der teilverputzte, in verschiedenfarbigem Backstein errichtete Massivbau ist im Rundbogenstil mit mittelalterlichen Detailformen gestaltet. Mit dem gestaffelten, zweieinhalbgeschossigen nördlichen Teil mit Mittelturm prägt er das Bild der Anlage maßgeblich. Die 1863 von der egestorffschen Maschinenfabrik in Linden (später Hanomag) hergestellte Pumpenanlage reguliert heute den Wasserspiegel der Graft; zum Betrieb der Großen Fontäne wurde 1956 mit einem elektrischen Pumpwerk nochmals aufgerüstet. Die damit dauerhaft erreichten 81 m Springhöhe reichten nun wieder für die höchste Gartenfontäne Europas.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Maschinenhauses der Wasserkunst Herrenhausen besteht aufgrund des bau-, kunst- und technikgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element des räumlichen Gefüges der zum Betrieb der Großen Fontäne im Großen Garten errichteten baulichen Anlagen ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil1 10.1 Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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