Wohnhaus
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Oststadt
- Adresse
- Bödekerstraße 58
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1895
- bis
- 1897
- Personen
- Klomp, Johannes Franziskus
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30746045
- Objekt-Nr.
- 2423
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannoversche-Schule
- Beschreibung
- Fünfgeschossiger, reich ornamental geschmückter, gotisierender Backsteinbau mit Satteldach, zwei filigran gestalteten Fialengiebeln und einem spitzen, die Ecke zur Kleinen Pfahlstraße betonenden Turmhelm. Die Fassade wird gegliedert durch Erker und Balkone, Ziegelziersetzungen, glasierte Ziegel und Formsteine in der zeittypischen Vielfalt. Sie schmücken und rahmen die spitz- und segmentbogig abgeschlossenen Fenster, die Gesimse und die Brüstungsfelder und vor allem die an mittelalterlichen Vorbildern orientierten Fialengiebel. Auch die bauzeitliche Haustür und das Treppenhaus sind erhalten. Jede Etage verfügte über eine großzügige 7-Zimmer-Wohnung, den Eckladen nutzte anfangs vermutlich ein Bäcker, da im Keller ein Backofen und eine Backstube untergebracht waren. Das Erdgeschoss mit dem Eckladen ist 1969 für die neu eingerichtete Sparkassenfiliale mit Waschbetonplatten verkleidet worden, und nachdem die Räume 2001 wieder frei wurden, ließen die Hausbesitzer den alten Zustand samt Vorgarten und Einfriedung aufwendig unter Verwendung von manuell gefertigten Klinkern in verschiedenen Formen und Farben wiederherstellen. Die Vorlagen dazu boten die Entwurfszeichnungen des Architekten Johannes Franziskus Klomp, die im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin aufbewahrt werden. 2022 sind auch Turm und Fialengiebel aufwendig wiederhergestellt worden.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn- und Geschäftshaus Bödekerstraße 58 wurde 1895-97 an der Ecke Kleine Pfahlstraße erbaut. Die 1894 angefertigten Entwürfe stammen vom Hase-Schüler Johannes Franziskus Klomp, der von den beiden Bauherren, dem Kapitän W. Boehme und seinem Geschäftspartner Wilhelm Kröpcke, dem Besitzer des gleichnamigen Kaffeehauses in der Innenstadt Hannovers, beauftragt wurde. Das straßenbildprägende Eckhaus ist ein Spätwerk der klassischen Hannoverschen Schule und zugleich beispielhaft für den Bautyp repräsentativer Wohn- und Geschäftshäuser, die Ende des 19. Jahrhunderts entlang der Bödekerstraße erbaut wurden. An seiner Erhaltung besteht aufgrund seiner Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte und als Werk des Architekten Johannes Franziskus Klomp ein öffentliches Interesse. Der gute Erhaltungszustand der bis ins Detail durchgearbeiteten und teilweise aufwendig erneuerten neugotischen Fassade hat Seltenheitswert. Zudem ist das Eckhaus Bödekerstraße 58 aufgrund seines prägenden Einflusses auf das räumliche Gefüge der Straße und als Teil ihrer geschlossenen repräsentativen Bebauung von städtebaulicher Bedeutung.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30591553 | | Wohnhäuser Bödekerstraße 25 - 74
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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