Altes Rathaus - Südflügel
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Karmarschstraße 42
- Objekttyp
- Rathaus
- Baujahr
- 1890
- bis
- 1891
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30739392
- Objekt-Nr.
- 4754
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger, traufständiger Backsteinbau mit Satteldach und symmetrischer neugotischer Fassade, die sich mit ihren fialengeschmückten Stufengiebeln und Dacherkern an der Gestaltung der mittelalterlichen Nord- und Ostflügel orientiert. Die Geschosse mit ihren spitz- bzw. segmentbogig abgeschlossenen Fenstern sind wie bei den gotischen Bauten durch einen Terrakottafries und Ziegelziersetzungen getrennt, dunkelbraune und grün glasierte Formsteine rahmen die Segmentbogenfenster und schmücken ebenso wie figürliche Reliefs die sorgfältig gegliederte Fassade zur Karmarschstraße und die beiden zu den älteren Bauten überleitenden Giebelfronten.
- Denkmalbegründung
- Der Südflügel des Alten Rathauses wurde 1890-91 in Anlehnung an den mittelalterlichen Nordflügel nach einem Entwurf von Conrad Wilhelm Hase erbaut, nachdem der Durchbruch der heutigen Karmarschstraße bis zur Leinstraße im Jahr 1890 abgeschlossen war. Der von Hase gänzlich neu errichtete Südflügel nimmt Material, Größenordnung und Gliederungselemente des mittelalterlichen Baus wieder auf, bindet aber durch Einfügung eines weiteren Geschosses den Neubau in die Fassadenreihe der gleichzeitig angelegten Geschäftsstraße ein. Als ältester Profanbau der Stadt Hannover ist das Alte Rathaus samt seiner Ergänzungs- und Umbauten sowie der Restaurierungen durch Conrad Wilhelm Hase und erneut nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowohl von Bedeutung für die Ortsgeschichte als auch für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte. Mit seiner aufwendigen Fassadengestaltung, den Staffelgiebeln, Fialen, Erkern und dem Terrakottaschmuck sind die ältesten und zeitgleich mit der Marktkirche errichteten Bauteile die südlichsten Bauten der norddeutschen Backsteingotik. Die Ergänzungen und Restaurierungen des 19. Jahrhunderts durch August Heinrich Andreae und Conrad Wilhelm Hase sind beispielhaft für die Architektur der Hannoverschen Schule. Aufgrund dieser herausragenden Gestaltwerte und seiner Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte liegt die Erhaltung der Vierflügelanlage des Alten Rathauses im öffentlichen Interesse. Neben seiner geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung ist es wegen seines prägenden Einflusses auf das Ortsbild und auf das räumliche Gefüge des Marktplatzes zudem von städtebaulicher Bedeutung.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30590796 | Siedlungskern (Ortskern) | Am Markte / Hanns-Lilje-Platz
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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