Königliches Hoftheater
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Opernplatz 1
- Objekttyp
- Opernhaus
- Baujahr
- 1845
- bis
- 1852
- Personen
- Oesterlen, Dieter
Kallmorgen, Werner
Laves, Georg Ludwig Friedrich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30738609
- Objekt-Nr.
- 4424
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannover-Unesco-City-of-Music UNESCO_Karte
- Beschreibung
- Quer zur Georgstraße gelagerter Sandsteinbau mit erhöhtem, flachgiebeligem Mitteltrakt - Zuschauerraum und Bühnenhaus - und zwei seitlichen, zweigeschossigen Flügeln, vorne ein zweifach gestufter Vorbau, auf diesem eine Terrasse mit Balustrade, davor eine ehemals offene geschwungene Auffahrt, deren Traufgesims mit Statuen von Dichtern und Komponisten besetzt ist. Die beiden Hauptgeschosse sandsteinsichtig, der erhöhte Mittelteil verputzt. Große rundbogige Tür- und Fensteröffnungen. Flache metallgedeckte Dächer, Mittelteil mit flachem Satteldach. Erbaut zwischen 1845 und 1852 als königliches Hoftheater nach Entwurf des hannoverschen Oberhofbaurats Georg Ludwig Friedrich Laves als Teil der Planung für den neuerschlossenen Bereich um die Georgstraße. 1918-21 preußisches Staatstheater, dann städtisches Theater und Opernhaus. 1943 stark kriegszerstört, provisorischer Wiederaufbau 1949-50. Umbau zum Opern- und Schauspielhaus nach einem Architektenwettbewerb 1950-63 durch die Arbeitsgemeinschaft Klaus Hoffmann (Winkel im Rheingau) und Werner Kallmorgen (Hamburg), dabei Umgestaltung des Zuschauerraumes in kreisrunder Grundform, Wegfall der ehemaligen Logen, Verglasung der ehemals offenen Vorhalle, Neubau der beiden seitlichen Treppenaufgänge in den ersten Rang. Zwischen 1953 und 1983 gehörte das Haus Stadt und Land Hannover, seit 1983 ist es ein Haus der Niedersächsischen Staatstheater GmbH. 1984-85 Umbau des Foyers und des Zuschauerraums in heutiger Form durch den Architekten Dieter Oesterlen.
- Denkmalbegründung
- Es handelt sich beim Opernhaus um eines der Hauptwerke im breiten Oeuvre des hannoverschen Architekten und Stadtplaners Georg Ludwig Friedrich Laves, der 1838 zum Oberhofbaurat und 1852 zum Oberhofbaudirektor des Königreichs Hannover ernannt wurde. Der spätklassizistische Sandsteinbau ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Lavesschen Stadtplanung in Hannover, deren Grundraster bis heute die Straßenführung und die Blickachsen in der hannoverschen Innenstadt bestimmt. Ganz außergewöhnlich ist dabei, dass ein Monumentalbau öffentlich kulturellen Lebens maßgeblich und dominierend die räumliche Ordnung einer Stadt bestimmt. Entsprechend dem Verlauf der Georgstraße entwickelt die Hauptfassade ihre Qualitäten in der Schrägansicht der streng zugeordneten kubischen Baukörper, während die durch eine zweigeschossige Säulenstellung ausgezeichnete, flachere Rückfront prospekthaft die Achse Theater- und Königstraße abschließt. Bei seiner Eröffnung 1852 war der Zuschauerraum mit 2650 Plätzen der damals größte in Europa. Der Großteil der bauzeitlichen Räume und ihrer Ausstattungen ging im Zweiten Weltkrieg verloren, als das Gebäude 1943 teilzerstört wurde. Zwischen 1950 und 1963 wurde es unter dem Hamburger Architekten Werner Kallmorgen zum Opern- und Schauspielhaus umgebaut, wesentliche Einbauten dieser Zeit sind bis heute erhalten, weitere Umbauten erfolgten im Inneren 1984/85 durch den Architekten Dieter Oesterlen. Die Erhaltung des hannoverschen Opernhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Landesgeschichte als königlicher Theaterbau, seines Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistes-, sowie Bau- und Kunstgeschichte und als Werk der bekannten Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves, Werner Kallmorgen und Dieter Oesterlen sowie zudem aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für nicht alltägliche künstlerische und handwerkliche Gestaltwerte, insbesondere die teilweise überkommenen klassizistischen Raumstrukturen betreffend und den Umgang mit diesen im 20. Jahrhundert, im öffentlichen Interesse. Nicht zuletzt ist die herausragende städtebauliche Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild sowie auf umliegende, durch die Gebäudekubatur ausgebildete Platzsituationen und darüber hinausgehend die vom Opernhaus ausgehende Straßenführung besonders hervorzuheben.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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