Cumberlandsche Gemäldegalerie
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Prinzenstraße 9
- Objekttyp
- Galerie
- Baujahr
- 1883
- bis
- 1884
- Personen
- Goetze, Otto
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30735701
- Objekt-Nr.
- 158
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannover-Unesco-City-of-Music
- Beschreibung
- Den dreieinhalbgeschossigen, kirchenähnlich in Schiff, Chor und Apsis unterteilten, nach Westen gestaffelten, roten Backsteinbau gliedern im Osten in den unteren beiden Geschossen Segmentbogenfenster mit kleinteiliger Sprossung und Lisenen. In Kolossalordnung verbinden diese den Sockel des Kellergeschosses mit der Zwerchgalerie unter dem Dach, die als Fries rundbogiger Blindfenster durch kleine Sprossenfenster rhythmisiert wird. Der niedrigere chorartige Bauteil, den ruhige, durch Gesimse und Kolossallisenen begrenzte Backsteinflächen in den unteren Geschossen prägen, ist im Dachgeschoss durch eine umlaufende Reihe kleiner Rundbogenfenster und einen gestaffelt vorkragenden Gesimsfries abgeschlossen. Der westliche Abschluss ist gestaltet im Wechsel von schmalen gestaffelten Strebepfeilern und hohen Rundbogenfenstern, die großflächig Tageslicht ins Treppenhaus führen. Erbaut 1883/84 nach Plänen des Architekten Otto Goetze als Cumberlandsche Gemäldegalerie, im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nur das aufwändig gestaltete Treppenhaus mit dreiläufiger Treppe, gusseisernen Stützen, breiten Stufen und Fliesenfußboden blieb erhalten, während das zugehörige Vorderhaus den Bomben zum Opfer fiel. Der hohe Eingangsvorbau im Süden ist wurde für die Nutzung durch das hannoversche Schauspielhaus angesetzt - im ehemaligen Treppenhaus der Cumberlandschen Gemäldegalerie finden Theateraufführungen, Konzerte und Clubabende statt.
- Denkmalbegründung
- Das ehemalige Ausstellungsgebäude der Cumberlandschen Gemäldegalerie schließt sich nördlich an das hannoversche Künstlerhaus von Conrad Wilhelm Hase an. Das Vorderhaus zur Prinzenstraße wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der erhaltene rote Backsteinbau mit dem aufwändig gestalteten Treppenhaus im Inneren wurde 1883-1884 nach Plänen des Architekten Otto Goetze erbaut. Das Galeriegebäude sollte nach Überlegungen von 1881 als Erweiterung des Museums für Wissenschaft und Kunst die Gemäldesammlung von König Georg V. von Hannover, die „Hausmannsche Sammlung“ und Gemälde älterer und zeitgenössischer Maler aus welfischem Kunstbesitz unter einem Dach zu vereinen. Wenngleich heute nur das ehemalige Treppenhaus erhalten ist, so bietet das Bauwerk von Otto Goetze doch in der Ausprägung der Bauaufgabe und -form einen bespielhaft ausgeführten Bau, der somit nach wie vor einen hohen Aussage- und Zeugniswert besitzt, wegen der teilweise übekommenen Innenausstattung liegt hier auch eine künstlerische Bedeutung vor. An der Erhaltung des Galeriegebäudes besteht somt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Landesgeschichte der Stadt Hannover und des ehemaligen Königreichs, für die Bau- und Kunstgeschichte, als Werk des lokal bekannten Architekten Otto Goetze und der überregional bekannten Hannoverschen Bauschule, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wegen der aufwändigen Innenraumgestaltung und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element auf das räumliche Gefüge des Innenhofes des heutigen Schauspielhauses ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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