Conti-Hochhaus
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Königsworther Platz 1
- Objekttyp
- Verwaltungsgebäude
- Baujahr
- 1952
- bis
- 1953
- Personen
- Dierschke, Werner
Zinsser, Ernst
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30735501
- Objekt-Nr.
- 150
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Auto
- Beschreibung
- Der Gebäudekomplex des Conti-Hochhauses, einst Sitz der Verwaltung der Continental-Gummiwerke, wird dominiert von dem vom Königsworther Platz zurückgesetzten fünfzehngeschossigen, etwa 70 Meter hohen Hochhaus, das zur Erbauungszeit der höchste Nachkriegsbau in Deutschland war und dessen oberen Abschluss ein verglastes Penthouse-Geschoss bildet. Ein schmaler fünfgeschossiger und rechtwinklig angesetzter Trakt stellt die Verbindung zu dem nahezu parallel vorgesetzten sechsgeschossigen Längsriegel am Königsworther Platz mit seiner akzentuierenden, geschwungenen Eingangsüberdachung her. Zum nördlichen Innenhof schließt sich eine freistehende, langgestreckte Stahlkonstruktion mit Pult- Überdachung an. Der in herausragender städtebaulicher Lage an der Einmündung des westlichen Autobahnzubringers in den Königsworther Platz als "imponierender Auftakt des neuen Hannovers" verstandene Bau bildet zugleich den Abschluss der neu entstandenen innerstädtischen Uferstraße an der Leine. Die filigran wirkenden Rasterfassaden des Skelettwerks sind verkleidet mit Muschelkalkplatten, die aus Jurakalkstein gefertigten Fensterrahmungen kontrastieren mit den dunkelblauen Verbundfenstern aus Stahl und den braunen Klinkerformsteinen in den Fensterbrüstungen. Die Wandfelder sind mit gelben Spaltklinkern ausgefacht. Erbaut 1952/53 nach Entwurf von Ernst Zinsser und Werner Dierschke. Die Innenraumgestaltung samt Treppen, Fußböden und Wandbelägen aus Gummi bzw. Floorbest sind zum Großteil erhalten, ebenso die technischen Einrichtungen wie die seinerzeit modernste Fahrstuhlanlage Europas, die Telefonzentrale, die Heizungszentrale und die Rohrpostanlage.
- Denkmalbegründung
- Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental-Gummiwerke, seit 1995 Universitätsgebäude der Leibniz-Universität Hannover, wurde 1952-1953 anstelle der kriegszerstörten Garde-du-Corps-Kaserne von 1771 erbaut. Nach Wettbewerbsentwürfen von Ernst Zinsser und Werner Dierschke entstand eine spannungsvolle Komposition aus lagernden und aufrechten Kuben am Königsworther Platz auf Grundlage eines städtebaulichen Konzepts von Konstanty Gutschow, das mit dem Bau die neue „Stadteinfahrt“ vom Bremer Damm betonen sollte. Als Höhendominante und Symbol des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Hochhaus der Continental-Gummiwerke ein wichtiges Zeugnis für den Wiederaufbau und Erneuerungswillen der Hannoveraner nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Dabei steht das Gebäude, das mit dem Laves-Preis der Stadt Hannover für modernes Bauen ausgezeichnet wurde, in seiner strengen, kubischen Formensprache und der transparenten Gestaltung für das bewusste Anknüpfen an die Traditionen des Neuen Bauens während der Weimarer Republik und den zeitgenössischen International Style, der insbesondere durch Exilarchitekten und Vorbilder aus Amerika geprägt wurde.Die Erhaltung des Conti-Hochhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung wegen seines Zeugniswertes für die Ortsgeschichte von Hannover, für die Landesgeschichte Niedersachsens, für die Bau- und Wirtschaftsgeschichte, wegen des Schauwertes für die Baugeschichte der Nachkriegsarchitektur in Deutschland und als wichtiges Werk des renommierten Hannoveraner Architekten Ernst Zinsser und des damaligen Leiters des städtischen Hochbauamts Hannover Werner Dierschke im öffentlichen Interesse. Zudem besitzt es künstlerische Bedeutung als Erlebniswert für nicht alltägliche architektonische Werte mit bedeutender Innenraumgestaltung, wissenschaftliche Bedeutung mit Seltenheitswert sowie aufgrund seiner prägenden Wirkung als Höhendominante für das Orts- und Straßenbild innerhalb des räumlichen Gefüges eines Platzes eine wichtige städtebauliche Bedeutung.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 46440195 | Verwaltungsgebäude | Ehem. Verwaltungsgebäude der Continental-Gummiwerke AG
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1 10.1: Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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