Ehem. Wagenhalle
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Goethestraße 17 /19
- Objekttyp
- Wagenhalle (Verkehrsdepot)
- Baujahr
- 1858
- bis
- 1861
- Personen
- Tramm, Christian Heinrich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30734984
- Objekt-Nr.
- 127
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der traufständige, zweigeschossige, verputzte Massivbau unter Satteldach wurde der Zeit entsprechend in klassizistischem Stil erbaut. Von den ursprünglichen 15 Torachsen sind aufgrund der Kriegseinwirkungen nur sieben erhalten geblieben und der Mittelrisalit. Die ehemals symmetrische Fassade gliedern größere Segmentbogentore und kleinere, kleinteilige Segmentbogenfenster darüber sowie Sohlbankgesims und abschließendes Dachgesims mit Zierfries. Rhythmisiert wird sie durch Lisenen, deren Sockel breitere Wandvorlagen bilden und die, vom Sohlbankgesims unterbrochen, bis zu den Verkröpfungen im Dachgesims reichen. Der leicht aus der Fassade tretende, feinteilig im Rundbogenstil gestaltete Mittelrisalit mit Rundbogentor, eingestellten Säulen im Gewände und plastischem Schmuck in den Zwickeln, Zwillingsfenstern im Obergeschoss und abschließendem Rundbogenfenster mit profiliertem Gewände unter dem Giebel bildet den Höhepunkt der ansonsten eher funktional gehaltenen Fassade. Innen verfügte der Bau über einen Aufzug, mit dem Wagen in das Obergeschoss befördert wurden. Erbaut 1858-1861 von Christian Heinrich Tramm, umgebaut 1986-1988.
- Denkmalbegründung
- Die Wagenhalle Goethestraße 17-19 wurde nach Plänen von Christian Heinrich Tramm 1858-1861 errichtet. Aufgrund der Projektierung der Goethestraße Mitte der Fünfzigerjahre des 19. Jahrhunderts und im Zuge des Durchbruchs neuer Seitenstraßen zur Altstadt (Reuterstraße, Scholvinstraße) durch die bestehende Bebauung wurden unter anderem Wagenremisen niedergelegt. An ihrer Stelle sowie als Ersatz für Wagenhäuser an der Schillerstraße entstand 1858-1861 ein Remisenneubau auf dem Gelände der Reitbahn zwischen Reithaus (heute Am Marstall) und der geplanten neuen Straße (Goethestraße 17/19). Die durch Christian Heinrich Tramm ausgeführte zweigeschossige Wagenhalle mit über 150 Einstellplätzen (davon 60 im Obergeschoss mit Aufzug) erstreckte sich mit 15 Torachsen entlang der Goethestraße von der Einmündung Reuter Straße bis zum Hohen Ufer und umschloss mit Seitenflügeln und dem rückwärtig bestehenden Reithaus einen glasüberdeckten Hof. Von dieser Anlage haben sich acht Torachsen mit der durch Rundbogenstellungen und Dacherker betonten Mittelachse erhalten. An der Erhaltung der Wagenhalle besteht aufgrund ihrer geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse wegen ihrer orts-, bau- und siedlungsgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwerte sowie als beispielhafter Remisenneubau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit straßen- und ortsbildprägender Wirkung innerhalb des räumlichen Gefüges einer Straße.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1 10.1: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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