Kaufhaus Magis
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Georgstraße 31 /33
- Objekttyp
- Geschäftshaus
- Baujahr
- 1952
- bis
- 1952
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30734862
- Objekt-Nr.
- 121
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Sechsgeschossiger Eckbau in Stahlbetonbauweise aus zwei einander durchdringenden Baukörpern: die breite, horizontal durch den Wechsel von Fenster- und Werksteinbändern gegliederte Fassade zur Georgstraße mit gerundeter Ecke und der überragende, schlanke und im Halbrund verglaste Treppenhausturm zur Bahnhofstraße. Erbaut 1951, erweitert 1962 von Thiele und Brandes.
- Denkmalbegründung
- Das Kaufhaus Magis gilt als Signalbau der Nachkriegsmoderne in Hannover, der an die modernen Architekturströmungen der 1920er Jahre, insbesondere an den Warenhausbau Mendelsohnscher Prägung anknüpft. Der Kaufhaus-Betrieb Magis in Hannover, der 1938 aufgrund von Zwangsverkauf aus dem im ausgehenden 19. Jahrhundert begründeten jüdischen Unternehmen Sternheim & Emmanuel hervorgegangen war, hatte seinen Stammplatz in der Packhofstraße, wo bereits 1886 ein sehenswertes Kaufhaus erbaut worden war. Aufgrund von Spezialisierung auf Damen- und Herrenkonfektion und Expansion entstand 1910 ein Neubau des mehrfach für jüdische Geschäftsleute bauenden Architekten Fritz Torno, der 1913 und 1927 erweitert wurde. Der Luftangriff am 8./9. Oktober 1943 auf Hannover beschädigte das Gebäude schwer. Nachdem in der Nachkriegszeit Planungen, den teilweise zerstörten Bau in einen Neubau an gleicher Stelle zu integrieren, scheiterten und stadtbaupolitisch 1948 ein Wettbewerb für den Wiederaufbau den mittelalterlichen Stadtgrundriss als organisch gewachsene Struktur zu erhalten suchte, wurde aus der Kreuzung der Kröpcke-Platz, dessen erster Neubau 1948 das Café Kröpcke von Dieter Oesterlen war. An der städtebaulich prägnanten Stelle Georg- und Bahnhofstraße entstand 1951 das Kaufhaus Magis, Architekten unter der Leitung von LudwigThiele waren Jürgen Thiele sowie Paul und Rudolf Brandes. Das im Mai 1951 begonnene Kaufhaus wurde in Stahlbetonbauweise ausgeführt und im Oktober 1951 übergeben, 1961 wollte man den Bau in gleicher Gliederung aufstocken. Das wurde 1962 nach neuem Entwurf realisiert mit vergrößerten Fenstern und neuer Einteilung im fünften Obergeschoss, wodurch es das Geschoss mit der größten Fensterfläche wurde. Den Erweiterungsbau des Zürcher Kaufhaus Jelmoli von 1938 als Vorbild, veranschaulicht der Neubau mit der städtebaulich prägend gerundeten Ecke eine stilistische Orientierung an der in den 1920er Jahren einsetzenden Dynamisierung des Stadtraums, einerseits durch die dynamisch-geschwungene Form, andererseits durch neue Konstruktionsverfahren wie den Eisenbetonbau. An der Erhaltung des Kaufhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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