Stadtpalais von Wangenheim
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Friedrichswall 1
- Objekttyp
- Palais
- Baujahr
- 1829
- bis
- 1833
- Personen
- Laves, Georg Ludwig Friedrich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30734607
- Objekt-Nr.
- 109
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Breitgelagerter, dreigeschossiger, verputzter Massivbau unter flachem Walmdach mit leicht vortretendem, fünfachsigem, übergiebeltem Mittelrisalit, den ein schmaler Säulenportikus mit Balkon, Fensterüberdachungen in der Beletage und ein schmückender Gesimsfries akzentuieren. Gegliedert durch 13 Achsen kleinteilig gesprosster, hochrechteckiger Fenster, die im Obergeschoss mit Überdachung und im Mittelrisalit mit Dreiecksgiebelchen abschließen. Die Waagerechte betonen das rustizierte, unterkellerte Sockelgeschoss, umlaufende profilierte Gesimse und die Fensterbekrönungen. In der Unterteilung von Erd- und Obergeschoss geht das schmal vorspringende Konsolgesims in ein grau geputztes, flaches Friesband über, das sich in Sandstein wiederholt. Die sechs toskanischen Säulen der vorgestellten, ganz schmalen Säulenhalle tragen einen Balkon mit niedriger, palmettengeschmückter Brüstung aus Gußeisen, ein Motiv, das sich als vergoldeter Palmettenfries unterhalb des Giebels wiederholt. An der westlichen Schmalseite halbrunder Wintergartenanbau von 1845. Als Adelspalais durch Georg Ludwig Friedrich Laves 1829-33 erbaut, 1845 erweitert. 1956 nach Kriegszerstörung Ausbau zum Ministerium für Wirtschaft.
- Denkmalbegründung
- Das Stadtpalais von Wangenheim Friedrichswall 1 in Hannover wurde 1829-1833 nach Plänen von Georg Ludwig Friedrich Laves an exponiertem Standort erbaut. Bereits 1827 hatte der Bauherr, Hofmarschall Graf Georg von Wangenheim den Architekten beauftragt, für das seit 1823 in seinem Besitz befindliche städtische Grundstück zwischen dem Archiv und dem Regierungsgebäude in der südöstlichen Ecke der Calenberger Neustadt ein Stadtpalais zu entwerfen. Nach verschiedenen Projekten von Laves erweis sich das Baugrundstück sich als zu klein und der Bauherr plante, sein Stadtpalais an dem weniger abgelegenen Standort am Friedrichswall zu erbauen. Das 1829-1833 nach Abriss von Vorgängerbauten errichtete Adelspalais entstand nach Plänen von Georg Ludwig Friedrich Laves, wobei der Bauherr Georg Moller zur Beratung und Überarbeitung heranzog. Das Palais von Wangenheim entsprach im Unterschied zu dem Laves-Wohnhaus dem Anspruch des Magistrats, den Stadtwall mit repräsentativen festen Häusern zu bebauen. An der Erhaltung des Stadtpalais´ von Wangenheim besteht aufgrund der geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Von geschichtlicher Bedeutung ist das Haus im Rahmen von Ortsgeschichte als beispielhafter klassizistischer bau mit Zeugnis- und Schauwert für die Bau-, Kunst-, Siedlungs- und Stadtbau- und Sozialgeschichte sowie als Werk des überregional bekannten Architekten Georg Friedrich Laves, in dessen Oeuvre der Auftrag für das Palais von Wangenheim den größten privaten Wohnhausauftrag seiner Architektenlaufbahn bedeutete. Künstlerische Bedeutung besteht aufgrund des Erlebniswerts für überregional bedeutsame, nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und für die bedeutsame Innenraumgestaltung, wissenschaftliche Bedeutung besitzt Laves-Haus aufgrund seiner weitgehend ungestörten Überlieferung und wegen des Seltenheitswerts. Überdies ist es von städtebauliche Bedeutung als Element des räumlichen Gefüges einer Straße mit prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb