St. Johannis-Kirche

Beschreibung: Zweischiffige Backstein-Hallenkirche in gotisierenden Formen mit hellen Putzgliederungen und schlankem, mit einem hohen kupfergedeckten Helm versehenem quadratischem Glockenturm an der Südseite und Treppentürmchen an der Nordseite, die die aufwendig gestaltete Hauptfassade einfassen. Der Haupteingang besteht aus drei spitzbogigen Portalen mit stark profilierten Gewänden und dreipassähnlichen Ornamenten in den Bogenfeldern, die von Wimpergen bekrönt sind. Darüber erhebt sich bis zur Firsthöhe ein dreifach gegliedertes symmetrisches Blendmaßwerk mit Blendfenstern und -rosetten, das der eigentlichen Giebelwand vorgelagert ist. Weiße Putzflächen bilden starke Kontraste zum filigranen Maßwerk. Ähnliche, jedoch weniger aufwendige Gestaltungselemente schmücken den Turm, die hohen spitzbogigen Fenster der Schiffe und den Chor, an dem eine große Rosette den Mittelpunkt bildet. Kräftige Strebepfeiler unterteilen die vier Joche der Kirche. Im Innenraum konnten durch besondere Ausbildung der Sterngewölbe die beiden Stützen zwischen dem ersten und zweiten sowie dem dritten und vierten Joch entfallen, so dass nur eine tragende Säule die Halle unterteilt. Die Orgel wurde von der Firma Furtwängler erbaut und ist wie die bauzeitliche Innenausstattung mit Altar, Kanzel und Taufstein integraler Bestandteil der St. Johannis-Kirche.

Denkmalbegründung: Die St. Johannis-Kirche wurde vom Hannoverschen Architekten und Hase-Schüler Karl Mohrmann in den Jahren 1902–1904 für die seit 1894 eigenständige Kirchengemeinde Misburg an der Anderter Straße erbaut. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund ihrer Bedeutung sowohl für die Orts-, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte als auch für die Bau- und Kunstgeschichte sowie als Werk des überregional bekannten Architekten Karl Mohrmann ein öffentliches Interesse. Sie ist zudem mit ihrer erhaltenen Innenausstattung und ihren nicht alltäglichen Gestaltwerten von künstlerischer Bedeutung. Die Furtwängler-Orgel stellt eine große Seltenheit und ein wertvolles Zeitdokument dar. Darüber hinaus ist die Misburger St. Johannis-Kirche von prägendem Einfluss auf das Orts- und Straßenbild und damit auch von städtebaulicher Bedeutung.

Literatur: PPN: 476188814 | Seitenangabe: 87-88, Nr. 44

PPN: 030933706 | Seitenangabe: 949

PPN: 125316151 | Seitenangabe: 180 - 180

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 2: Objektbeschreibung