Heinemanhof - Hauptgebäude

Ansicht von Westen (2024)

Treppenrampoe vom Garten zur Südterrasse (2024)

Südfassade mit Terrasse (2024)

Seitlicher Risalit mit Treppenhausfenster von Norden (2024)

Außenansicht Detail (2010)

Außenansicht Detail (2010)

Außenansicht Detail (2010)

Außenansicht (2010)

Außenansicht (2010)

Außenansicht (2010)

Außenansicht (2010)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Kirchrode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Kirchrode
- Adresse
- Heinemanhof 1
- Objekttyp
- Stiftsgebäude
- Baujahr
- 1929
- bis
- 1930
- Personen
- Van de Velde, Henry
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30693732
- Objekt-Nr.
- 3757
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil
- Beschreibung
- Breitgelagerter, symmetrischer, dreigeschossiger und mit einem Flachdach abgeschlossener Bau, der mit handgestrichenen Belvedere-Klinkern verblendet ist. Der Mittelteil wird durch schmale Fensterbänder horizontal gegliedert, dagegen wird bei den leicht vorgezogenen Seitenflügeln durch die schmalen Treppenhausfenster die Vertikale betont. Der Mittelachse der Nordfassade ist ein Eingangskubus mit doppelläufiger Rampe vorgelegt. Ganz anders als die mit sparsamen Mitteln gegliederte Nordfront stellt sich die Südseite dar. Aus der Forderung des Bauherrn, dass jeder Balkon „offenen Himmel“ über sich haben sollte und der Einblick auf andere Balkone vermieden werden sollte, schuf van de Velde eine stark rhythmisierte Fassade aus vorspringenden, polygonal abgeschrägten Formen mit glatten Zwischenzonen. Die Mitte der auch auf der Rückseite symmetrischen Fassade wird hervorgehoben durch eine große, über Stufen erreichbare Terrasse, der unmittelbaren Verbindung von Architektur und Landschaft. Gemeinsam mit dem hannoverschen Gartenarchitekten Wilhelm Hübotter schuf van de Velde ein Bauwerk, das in starker Wechselbeziehung zu dem umgebenden parkartigen Gelände stand. Architektur und Natur bildeten eine Einheit. Durch Veränderungen, insbesondere durch Neubauten der Nachkriegszeit, ist dieses Konzept heute nur noch rudimentär ablesbar. Als national wertvolles Kulturdenkmal ist der Heinemanhof von 2011-18 beispielhaft saniert worden.
- Denkmalbegründung
- Das Heinemanstift wurde 1930-31 westlich der Brabeckstraße nach Plänen von Henry van de Velde als jüdisches Damenstift erbaut. Auftraggeberin war die von Dannie N. Heineman und seiner Frau Hettie 1928 gegründete Minna-James-Heineman-Stiftung. Nach der Stiftungsurkunde sollte „älteren, bedürftigen, alleinstehenden Damen der gebildeten Stände, vorzugsweise jüdischen Glaubens und vorzugsweise aus der Stadt Hannover, in einem eigenen Stiftungshaus Wohnung und Verpflegung für ihren Lebensabend gewährt werden.“ Bis 1939 lebten - einschließlich des Personals - rund 60 Personen im Heinemanstift. 1941 wurden Gebäude und Stiftungsvermögen von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und entschädigungslos enteignet, die Stiftung wurde aufgelöst. Im September 1941 ist das Stift in ein „Judenhaus" umgewandelt worden und diente als Massenquartier für 190 zwangsweise aus ihren Wohnungen vertriebene Hannoversche Juden. Im Dezember sind die Bewohner nach Riga, Auschwitz und Theresienstadt deportiert worden, niemand kehrte zurück. 1960 wurde der Henry-van-de-Velde-Bau der 1951 wiedergegründeten Minna-James-Heineman-Stiftung zurück übertragen, die es an die Stadt Hannover verkaufte – mit der Auflage, dort wieder ein Altenheim zu betrieben. Seit 1968 wird der Heinemanhof nach Umbauten durch Georg Seewald wieder als Alters- und Pflegeheim genutzt. Das einstige Heinemanstift ist sowohl für die Stadt Hannover, die in der Baukunst der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts eine bedeutende Rolle gespielt hat, als auch auf nationaler Ebene als einziges monumentales Gebäude aus der späten Schaffenszeit Henry van de Veldes in Deutschland von herausragender architektur- und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Durch seinen besonderen Stiftungszweck als Altenwohnheim für jüdische Damen und der daraus folgenden verheerenden Entwicklung unter nationalsozialistischer Herrschaft fällt dem Heinemanhof zudem eine besondere Erinnerungsfunktion innerhalb der nationalen Geschichte zu. Seine Erhaltung liegt aufgrund der genannten geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Treppenrampoe vom Garten zur Südterrasse (2024)

Südfassade mit Terrasse (2024)

Seitlicher Risalit mit Treppenhausfenster von Norden (2024)

Außenansicht Detail (2010)

Außenansicht Detail (2010)

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Außenansicht (2010)

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Außenansicht (2010)

Außenansicht (2010)