Gemeindehaus

Beschreibung: Freistehender, breitgelagerter zweigeschossiger Backsteinbau mit steilem Walmdach in Ziegeldeckung. Baukörper zusammengesetzt aus zwei einander durchdringenden Trakten, einem giebelständigen an der Straße und einem rückwärtigen, quer dazu in Nord-Süd-Richtung stehenden. Umlaufend schlichter Fassadenschmuck in Backstein, lediglich die Ostfassade mit dem Haupteingang ist sehr aufwändig gestaltet. Hier Einsatz von Terrakotten, die beiden hölzernen Eingangstüren treten hinter einem mit Terrakotten eingefasseten Rundbogen zurück, den Schlussstein des Bogens bilden zwei Engelfiguren. Erbaut 1913 nach Entwurf des Architekten Hans Holthey als evangelisches Gemeindehaus und Kindertagesstätte.

Denkmalbegründung: Das evangelische Gemeindehaus Lüneburgs steht südlich der Wallstraße und damit direkt außerhalb der Altstadt. Durch seine Größe nimmt das Gebäude in städtebaulicher Hinsicht einen straßen- und platzbildprägenden Schauwert ein. Es handelt sich um einen Bau des überregional tätigen Werkbund-Architekten Hans Holthey, der 1885 in Lüneburg geboren wurde, besonders aufwändig geschmückt ist die Fassade des Haupteingangs nach Osten. An der Erhaltung des Hauses besteht aus den benannten städtebaulichen Gründen, wegen der künstlerischen Bedeutung aufgrund der nicht alltäglichen künstlerischen und handwerklichen Gestaltwerte, als Werk des Architekten Holthey und zudem aus geschichtlichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Zeugniswerts und als typischer qualitätvoller Bau des frühen 20. Jahrhunderts, der sogenannten Reformarchitektur, ein öffentliches Interesse.