Marktplatz
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Am Markt
- Objekttyp
- Platz
- Baujahr
- 13.Jahrhundert
- Personen
- Maske, Eduard Friedrich August
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30684140
- Objekt-Nr.
- 1905
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Marktplatz im Norden der Stadt mit rechteckigem Grundriss von ca. 170 bis 190 Metern Ausdehnung, allseitig von Fahrbahnen gerahmt und zur Mitte hin an der nördlichen und südlichen Seite von Lindenbaumreihen gesäumt. Auf den Platz führen von Süden die Straßen An der Münze und Große Bäckerstraße, von Osten die Straße An den Brodbänken, die ehemals eine direkte Verbindung zum Hafen herstellte, und von Norden die Bardowicker Straße als Ausfallstraße und wichtiger Landweg nach Bardowick, Adendorf und Lübeck. Nach Westen dehnt sich der Platz zur breiten Straße Am Ochsenmarkt aus und im südlichen Bereich mündet die Waagestraße ein. Die Randbebauung wird dominiert durch den Rathausbau mit weitgehend barocker Schaufassade an der westlichen Platzwand. Der markante Stufengiebel des Witzendorffschen Hauses Am Ochsenmarkt 1a schafft einen Bezugspunkt an der Nordwestecke. Die nördliche Flanke bestreitet das ehemalige Schlossgelände mit Schlossgebäude und Küchenpavillon aus der Zeit um 1700. Die südliche Platzwand begrenzen die giebelständigen, mehrgeschossigen Backstein- oder Putzbauten des 15. bis 19. Jahrhunderts Am Markt 3, 4 und 5 sowie 6 als Eckgebäude und An der Münze 15 auf großen Grundstücksparzellen. Die heutige eigentliche Marktfläche ist fast quadratisch, umlaufend mit einem Bürgersteig versehen und in der Mitte strukturiert durch zwei, sich kreuzende Fußwege. Pflasterung aus Lesesteinen und Steinplatten überwiegend des 19. Jahrhunderts. An der Nordseite in Höhe von Am Markt 7 befindet sich ein mit Kreuz markierter Stein und an der Südseite gegenüber von Am Markt 3 zwei nebeneinanderliegende, rechteckige Granitplatten. Im Bereich des Rathauses und des Landgerichts Trottoir mit Steinplatten wohl des 19. Jahrhunderts. Leicht außermittig nach Westen steht ein Zierbrunnen, der sogenannte Luna-Brunnen.
- Denkmalbegründung
- Im 13. Jahrhundert ist für das Areal der Name Neumarkt oder Neue Markt überliefert. Es ist nicht belegt, wo sich der dadurch implizierte alte Mark befand, wird aber in der älteren, sogenannten Westlichen Altstadt vermutet. Ein Marktzoll als Beleg für einen Handelsplatz in Lüneburg wurde bereits 965 behoben. Ein erster Steinweg von Steinweg von Südwest nach Nordost ist für 1321 belegt. Verordnungen regelten das zunehmende Marktgeschehen, wonach schon im 16. Jahrhundert Mittwoch und Samstag Hauptmarkttage waren. Für die Freifläche ist auch der Begriff Forum überliefert, was auf die Bedeutung als Ort der Lüneburger Gerichtsbarkeit hinweist. An diese Funktion erinnert heute ein mit einem Kreuz markierter Stein in Höhe des Landgerichts als Standort des ehemaligen Prangers und südlich des Brunnens zwei nebeneinanderliegende, rechteckige Granitplatten an den Ort der Enthauptung zweier Anführer der Prälatenkriege 9. Juni 1458. Eine weitere, hoheitsrechtliche Funktion steht im Zusammenhang mit der Stadtwaage, die seit 1397 in einem eigenen Haus untergebracht war und sich bis 1906 an der Südostecke des Platzes befand. Noch im 19. Jahrhundert bestand noch der Unterschied zwischen dem befestigen Fahrweg und den unbefestigten Zonen. Die Gestaltung der Binnenfläche mit Verkehrswegen beruht auf einer Neuplanung des Stadtbaumeister Eduard Friedrich August Maske von 1887. Der Marktplatz kann als Zentrum des Lüneburger Verwaltungs- und Rechtslebens bezeichnet werden. Darüber hinaus diente die Marktfläche wie auch der Platz Am Sande als Umschlagplatz wichtigster Waren wie Salz, Bier und Malz sowie landwirtschaftlicher Produkte und stellt ein stadträumliches Dokument für die Wirtschaft und den Handel der Stadt dar. An der Erhaltung des Marktplatzes als Teil der Altstadt von Lüneburg besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb