Patrizierhaus. Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Große Bäckerstraße 28
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1558
- bis
- 20.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30673997
- Objekt-Nr.
- 1354
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger Backsteinbau unter abgewalmten Dach. Rückwärtiger, backsteinsichtiger Steilgiebel mit tausteingerahmtem Fries, gekoppelten Blendbögen und tausteingerahmtem Stichbogenfenster zum Dachraum. Putzfassade im Erdgeschoss rustiziert und im Obergeschoss fünfachsig ausgebildet und schmuckhaft gegliedert durch profilierte Fensteröffnungen mit Baluster im Brüstungsbereich. Mittig über den Fenstern Medaillons mit Greifen, das mittlere mit einem Emblem aus Hermesstab und rebengefüllten Korb. Abschließendes Traufgesims mit Medaillons auf Konsolen. Im Innern ist im Obergeschoss eine besondere Deckenbalkenmalerei des 16. Jahrhunderts mit 122 Herrscherbildnissen überkommen, weitere Raumgestaltungen aus Stuckdecken, Deckenmalereien, Vestibül und Treppenanlage des 19. Jahrhunderts erhalten. Mehrteilige Kelleranlage mit Segmentbogentonne. Errichtet im Kernbau 1558 (d). Grundlegender Umbau 1871. 1990er Jahre Öffnung Erdgeschoss links als Hofdurchgang
- Denkmalbegründung
- Das als Dielenhaus errichtete Gebäude Große Bäckerstraße 28 steht auf einer für Lüneburg typischen ausgedehnten Grundstücksparzelle eines patrizischen Anwesens, welches im 16. Jahrhundert die Häuser Nr. 27, 28 und 29 umfasste. Als Gebäudegruppe gehören ab 1829 die Häuser Nr. 27 und Nr. 28 zum umfangreichen Komplex der ehemaligen Weingroßhandlung Frederich, die den Baublock bis zur Finkstraße, Münzstraße und An den Brodbänken mit Nebengebäuden besetzte. Das mittlere Medaillon des Fassadenschmucks weist mit der Figur des Hermes auf das seit 1686 in diesem Gebäude betriebene Gewerbe des Weinhandels hin. Der Umbau zu einem palaisartigen Wohnsitz von großbürgerlichem Format mit üppiger Innenausstattung dokumentiert den Erfolg der europaweit agierenden Firma, die 1843 den Titel Königlicher Hofweinhändler erhielt. An seiner Erhaltung besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für die Orts-, Bau- und Kunstgeschichte sowie aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte und Innenraumgestaltungen und darüber hinaus aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild als Teil der Altstadt von Lüneburg ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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