Tapetenfabrik Penseler
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Am Berge 8
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1873
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30669274
- Objekt-Nr.
- 1107
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Unter Einbeziehung eines älteren Giebelhauses entstandener, zweigeschossiger Putzbau mit Satteldächern in Ecklage entlang der Nordecke der Münzstraße. Die achtachsige Ostfassade ist mit zwei reich geschmückten Schaugiebeln ausgestattet und beide Gebäude unter einer Putzdekorstruktur zusammenfasst: Horizontal durch kräftige Gurt- und Sohlbankgesimse sowie Brüstungsbalustraden, vertikal durch Eckquaderung und Pilaster. Mittiges, stark hervortretendes Ädikulaportal mit Treppenpodest. Die Giebel ausgestattet mit flachen Dreiecken als Abschluss und mit Viertelkreisfächerrosetten in den Staffeln, die am Fuß seitlich von je zwei Figuren begleitet werden. Die sechsachsige Südseite beschließt ein Traufgesims mit Palmettenmotiv. An der Westseite zum Hof dreigeschossiger Trakt von fünf Achsen unter Walmdach. Reiche Innenausstattung: Vestibül mit Wandpaneelen und Stuckdecke im Erdgeschoss des 19. Jahrhunderts; barocke Treppenanlage mit Schnitzwerk als Spolie. Errichtet 1873 als Umbau eines Giebelhauses mit Nebengebäuden wohl des 16. Jahrhunderts. Erweiterungen mit Anbau um 1900. Umbauten 20. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Der aus Goslar stammende, seit 1789 in Lüneburg ansässige Friedrich Penseler eröffnete 1821 die bis 1916 bestehende Tapetenmanufaktur Penseler & Sohn in Lüneburg, die, ausgestattet mit neuester Technik, schnell expandierte. Er gilt als erster, erfolgreicher Lüneburger Fabrikant. Auf dem Areal westlich der Straße bis zur Finkstraße und dem gegenüberliegenden Grundstück Am Berge 9-11 entstanden nach und nach mehrere Fabrikgebäude. 1873 ließ sich der Sohn des Firmengründers J. Penseler das Wohn- und Geschäftshaus Am Berge 8 errichten, das den Umbau eines patrizischen Giebelhauses mit Nebengebäude einschloss. Die für Lüneburg ungewöhnlich üppige Gestaltung in Neorenaissanceformen und spätklassizistischer Ausstattung unterstreicht den repräsentativem Anspruch und die wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens. An der Erhaltung des Gebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Bau- und Kunst- wie Wirtschaftsgeschichte sowie aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen Gestaltwerte und darüber hinaus aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges einer Straße und als Teil der Altstadt von Lüneburg ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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