Landdrostei
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Am Ochsenmarkt 3
- Objekttyp
- Amtsgericht
- Baujahr
- 1845
- bis
- 1849
- Personen
- Mithoff, Heinrich Wilhelm Hektor
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30668342
- Objekt-Nr.
- 1059
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger, breitgelagerter Backsteinbau über Souterrain unter flachem Walmdach. Der fünfachsige Mitteltrakt wird beiderseitig durch dreiachsige Eckrisalite abgeschlossen. Mittige, rundbogige Eingangssituation mit zweiarmiger Freitreppe. Der Baukörper ist betont horizontal gegliedert durch einen Terrakottafries über dem Erdgeschoss und einem dreiseitig umlaufenden, gelbsteinigen Rundbogenfries an der Dachtraufe sowie einem darüber errichteten, durch Putzfelder ornamentierten Zinnenkranz, der durch Überhöhungen die Mittelachse und die Gebäudeecken betont. Begleitprofile der tudorbogigen Fensteröffnungen im Erdgeschoss und der leicht stichbogigen des ersten Obergeschosses akzentuieren den sonst schlichten Fassadenaufbau. Errichtet als Sitz der Landdrostei Lüneburg 1845-1849 (i). Heute Sitz des Amtsgerichts.
- Denkmalbegründung
- Das Gebäude mit neueren Anbauten an der West- und Nordseite steht nördlich der Straße Am Ochsenmarkt gegenüber dem Rathauskomplex Am Ochsenmarkt 1 auf der Parzelle des ehemaligen Kämmereigartens. Es war ursprünglich freistehend mit mittiger Durchfahrt zu einer rückwärtigen Freifläche mit Nebengebäuden. Die Freitreppe ist Ergebnis einer weitgehenden Umgestaltung der 1950er-Jahre. Die Größe und Gestalt des Bauwerks macht seine Bedeutung als Sitz der „Landdrostei Lüneburg“, die das Territorium des historischen Fürstentums Lüneburg umfasste, deutlich. Die Landdrostei-Bezirke wurden nach einer Verwaltungsreform 1823 installiert als eine Mittelinstanz zwischen den Ämtern, kreisfreien Städten und der Regierung in Hannover beziehunsgweise Preußen; 1885 erfolgte die Umwandlung in einen Regierungsbezirk, der bis 1978 weitgehend bestand. Die Nutzung des Gebäude als Amtsgericht setzt 1857 ein, nachdem Lüneburg 1852 seine städtische Gerichtsbarkeit abgeben musste. Die historistische Formensprache, die an die englische Tudor-Gotik und dem prägnanten Castle-Syle orientiert ist,unterstreicht gestalterisch die Funktion des Gebäudes als Regierungssitz. Errichtet nach Plänen des Hannoveraner Architekten Wilhelm Mithoff, ein Schüler von Georg Moller und ein Kollege von Conrad Wilhelm Hase und Georg Ludwig Friedrich Laves, der dem gegenüberliegenden mittelalterlich-neuzeitlichen Rathausgebäude mit der Landdrostei im Burgenstil wirkungsvoll einen stilistischen Kontrapunkt setzt. Dem Gebäude kommt in städtebaulicher Hinsicht ein straßen- und ortsbildprägender Zeugniswert zu. Die Erhaltung des Bauwerks liegt zudem wegen der landes, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung und als typischer Vertreter eines historistischen Verwaltungsgebäudes mit repräsentativem Charakter eines bekannten Architekten und auch als Teil der Altstadt Lüneburg im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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