Johannes-Reichenbach-Brunnen
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Reichenbachplatz
- Objekttyp
- Brunnen
- Baujahr
- 1908
- bis
- 1983
- Personen
- Lüer, Otto
Gundelach, Karl
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30660484
- Objekt-Nr.
- 615
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Laufbrunnen aus Muschelkalkstein (aus der Nähe von Köln) mit einer aufgesetzten steinernen Figur. Sechseckiges, aus Werksteinen gemauertes flaches Becken, darin eine aufgesetzte Schale mit zehn bronzenen Wasserspeiern und, auf einer hohen, reliefgeschmückten Säule eine bekrönende Männerfigur, die in Anlehnung an den Roman Julius Wolffs "Der Sülfmeister" die literarische Figur des mittelalterlichen Böttchers Henneberg darstellt. Erbaut 1908 nach Entwurf des Bildhauers Karl Gundelach und des Architekten Otto Lüer, beide aus Hannover (signiert und datiert: "1908 Karl Gundelach Bildh. Otto Lüer Arch"), auf dem Lüneburger Platz Am Sande zu Ehren des Lüneburger Senators Johannes Reichenbach (1836-1921). 1943 abgebaut und eingelagert, 1983 am heutigen Standort wieder errichtet. Zu den Bronzeverzierungen zählt unter anderem ein Relief mit dem Profil des Senators Reichenbach. Um den Brunnen herum finden sich Prellsteine, die am alten Standort vor Kutschenrädern schützen sollten. Die steinerne Männerfigur auf dem Sockel des Brunnens ist mit Merkmalen versehen, die auf das Handwerk des Böttchers verweisen. Hierzu zählen die Fassreifen in der linken Hand und ein umgebundener Schurz. In seiner rechten Hand hält die Figur ein Schwert aus Bronze.
- Denkmalbegründung
- Johannes Reichenbach (1836-1921), ein Lüneburger Böttcher und Betreiber einer Fassfabrik, war für die Stadt Lüneburg als Bürgervorsteher und Senator tätig. Unter anderem war er ein wesentlicher Initiator und Unterstützer des 1904 erfolgten Baus des Lüneburger Wasserturms und wurde anschließend zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Der Brunnen wurde zu diesem Anlass errichtet, sein ursprünglicher Standort war der prominente Platz vor der Industrie- und Handelskammer Am Sande. Laut Reichenbach sollte der Brunnen mit der Skulptur eines Böttchers zu Ehren seiner Zunft und zum Gedenken an den Böttcher Henneberg aus dem Roman "Der Sülfmeister" dienen. Errichtet wurde der Brunnen am 31.10.1908, als Künstler konnten der bedeutende Bildhauer Karl Gundelach und der Architekt Otto Lüer gewonnen werden, die, beide aus Hannover stammend, häufig gemeinsam arbeiteten. Als deren Werk in historistischem Stil, als wichtiges Zeugnis für die Bau- und Kunstgeschichte, bedeutsam für die Lüneburger Ortsgeschichte und aufgrund des straßen- und platzbildprägenden Zeugniswerts besteht an der Erhaltung des Brunnens aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb