Propstei
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Lüner Kirchweg 6;Am Domänenhof 4
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1450
- bis
- um 1650
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30659425
- Objekt-Nr.
- 555
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Großer zweigeschossiger Backsteinbau über L-förmigem Grundriss und unter ziegelgedecktem Walmdach mit einheitlicher Kehlbalkenkonstruktion. Großflächig durchfensterte schlichte Fassaden. Im Kern vermutlich im 15. Jahrhundert entstanden als Probsteigebäude (Wohn- und Verwaltungsbau) des Klosters Lüne, nördlich der Klosterbauten, seitdem auch archivalisch überliefert. Aus dieser Zeit stammen Teile des Nordflügels, hier ist insbesondere an der nördlichen Traufseite im Bereich der Öffnungen ein Backsteinmauerwerk in gotischem Verband erkennbar. Unter Propst Lorber (1506-29, vgl. sein Wappen) rechtwinklig um den nicht unterkellerten Westflügel erweitert und die Westfassade überformt; hier im Obergeschoss Reste einer Blendarkadengliederung erkennbar, an der Südfassade ein Portal mit wulstförmigen Spitzbogenarchivolten, durch Glasurziegel geschmückt überkommen. Das Erdgeschoss hier mit Medaillons (die Füllung fehlt) und abschließendem Rankenfries aus Terrakotta; im Obergeschoss die Gliederung eines früheren Ziergiebels rudimentär erhalten; wie an der Klosterpforte auch hier gekuppelte Kleeblattbogenarkaden mit bekrönenden Rosetten, Wulstvorlagen, daneben Taustabgesime. Das rundbogige, mittig angeordnete Westportal mit schlichter Sandstein-Einfassung stammt erst aus dem 17. Jahrhundert, oberhalb des Portalbogens befindet sich ein Wappenmedaillon und ein Relieftondo mit (erneuerter) Halbfigur des Heiligen Bartholomäus (das Original heute im Kreuzgang). Die Propstei diente als Kanzlei und Wohnung des Propstes.
- Denkmalbegründung
- Die stattliche Probstei des Klosters Lüne, die als Wohnung und Amtssitz des Probstes diente, entstand im 15. und 16. Jahrhundert, wurde seitdem mehrfach überformt, besitzt aber noch Elemente der usprünglichen Substanz. Die Erhaltung des Bauwerks liegt somit aus geschichtlichen, künstlerischen und städetbaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen, gebäudetypischen sowie anlagenbildprägenden Zeugniswerts, als wichtiger Bestandteil der Gesamtanlage des Klosters und wegen der nicht alltäglichen handwerklichen Gestaltwerte des 15. bis 18. Jahrhunderts im öffentlichen Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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