Wohnhaus
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Wallstraße 3
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1868
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30658898
- Objekt-Nr.
- 528
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannoversche-Schule
- Beschreibung
- Freistehender zweigeschossiger, zur Straße traufständiger Backsteinbau mit Satteldach in Ziegeldeckung. Straßenseitige Fassade symmetrisch gestaltet mit mittigem spitzbogigem Eingang, das Gewände mit glasierten Backsteinen gestaltet, im Wechsel grün und schwarz, ebenso die im Erdgeschoss liegenden flach segmentbogenförmigen Fenster. Geschosstrennende Friese oberhalb dieser Fenster als grün glasierte Keramikbänder gestaltet. Im Obergeschoss mit dunkel glasierten Steinen eingefasste Öffnungen, mittig zwei schmale spitzbogige und mit Bleiverglasung und Glasmalerei versehene Fenster. Der Trauffries wird seitlich begrenzt durch je eine mit einem Dreieck schließende Traufstaffel. Die übrigen Fassaden weniger aufwändig gestaltet, nach Nordwesten ein rückwärtiger Anbau mit Zierfachwerk im Giebel. Im Inneren bauzeitlich erhaltene Ausstattung (Fenster, Beschläge, farbige Bleiverglasungen, Fußbodenfliesen, Treppe, Türen und Türrahmungen). Erbaut 1868 nach Entwurf des hannoverschen Architekten Adolf Narten für den Arzt Otto Sprengell.
- Denkmalbegründung
- Der aufeinanderfolgend von mehreren Ärzten bewohnte, villenähnliche Bau von 1868 an der Wallstraße 3 in Lüneburg ist ein in der ausgeführten Qualität selten gut überlieferter Vertreter der Neugotik der Hannoverschen Schule. Der Architekt, Adolf Narten (1842-1928), war nicht nur Schüler bei Conrad Wilhelm Hase, sondern darüber hinaus auch in dessen Büro sowie in zahlreichen weiteren Beschäftigungsverhältnissen bei den Hauptvertretern der Hannoverschen Schule (Wilhelm Lüer, Adalbert Hotzen, Eberhard Hillebrand) angestellt. Das Haus zeichnet sich durch eine reiche Dekoration in neugotischer Formensprache aus, besonders hervorzuheben ist zudem die weitgehend überkommene Ausstattung. Die Erhaltung des Wohnhauses liegt aufgrund seiner bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung, als typischer Vertreter der überregional verbreiteten Hannoverschen Bauschule, als Werk des ansonsten v.a. in Hannover tätigen Architekten Adolf Narten, wegen des straßenbildprägenden und damit städtebaulich wichtigen Zeugniswerts und nicht zuletzt aufgrund der künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen Gestaltwerte und der erhaltenen Innenraumausstattung im öffentlichen Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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