St. Johannis

Turm, Ansicht von Südwesten (2023)

Ansicht von Süden (2023)

Ansicht von Südosten (2023)

Ansicht von Nordwesten (2023)

Ansicht von Südosten (2002)
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Bei der St. Johanniskirche 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1280
- bis
- 1408
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30658676
- Objekt-Nr.
- 514
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die St. Johannis-Kirche wurde ab dem späten 13. Jahrhundert am Standort eines abgebrochenen Vorgängerbaus frei stehend östlich des seit 1229 bezeugten Platzes Am Sande errichtet. Der Turmhelm wurde nach einem Brand 1406 bis 1408 neu errichtet. Die fünfschiffige Hallenkirche ist aus mehrschaligem Backsteinmauerwerk errichtet, besitzt ein vierjochiges Langhaus, einen Westturm mit Turmseitenkapellen, eine polygonal schließende Choranlage und hohe, zweibahnige Lanzettenfenster. Der Schub an den äußeren Seitenschiffen mit den zweijochigen niedrigen Seitenkapellen wird durch abgetreppte Strebepfeiler aufgenommen. Das Hauptportal ist mit einer aufwändig profilierten Laibung und einem reich dekorierten Backsteingiebel versehen. Zur künstlerisch hochwertigen, heute reduzierten Ausstattung zählen unter anderem das Hochaltarretabel aus dem 15. Jahrhundert, die 1551-53 eingebaute und später barock umgebaute Orgel der niederländischen Meister Hendrik Niehoff und Jasper Johansen, der prunkvolle gotische Marienleuchter sowie mehrere Altäre aus dem frühen 16. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Die St. Johannis-Kirche wurde vermutlich im 9. Jahrhundert als Taufkirche des nördlichen Bardengaus gegründet und ist somit die älteste Kirche Lüneburgs, die im Zuge der Christianisierung Sachsens am wichtigen Ilmenauübergang an der Grenze zum heidnischen Wendland angesiedelt wurde. Der Magdeburger Dom und der Neubau des Verdener Doms dienten als Vorbilder für die Innenraumgestaltung der St. Johannis-Kirche. Das Grund- und Aufrisssystem des Kernbaus von St. Johannis erlangte Vorbildcharakter für eine Reihe von Kirchenneubauten, der bis in die Altmark und nach Brandenburg ausstrahlte. Die künstlerisch hochrangige Ausstattung reflektiert bis heute die einstige Bedeutung Lüneburgs als eine der größten niederdeutschen Gewerbestädte des Mittelalters. Das Hochaltarretabel mit Malereien von Hinrik Funhof stellt ein herausragendes Beispiel norddeutscher Tafelmalerei der Spätgotik dar. Die Orgel der St. Johannis-Kirche gilt als eine der bedeutendsten niederdeutschen Orgeln, die überdies das älteste in Deutschland erhaltene Rückpositiv besitzt. An der Erhaltung der St. Johannis-Kirche in Lüneburg besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis und Dokument für die Ortsgeschichte als auch ihres Schauwerts für die Bau- und Kunstgeschichte, ihrer städtebaulichen Bedeutung aufgrund ihrer Prägung des Ortsbildes sowie aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung, vor allem aufgrund ihrer hochwertigen Ausstattung, ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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