Glockenhaus
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Glockenstraße 9
- Objekttyp
- Zeughaus
- Baujahr
- 1482
- bis
- 1484
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30656681
- Objekt-Nr.
- 410
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiger dreigeschossiger Backsteinbau mit steilem Satteldach in Ziegeldeckung. Die lange Straßenfassade ist gegliedert durch in drei Reihen gegeneinander versetzte, stichbogige Öffnungen, die dreifach gestuften Fensterlaibungen sind aus Viertelkreis- bzw. Fasensteinen im Schichtenwechsel mit grün glasierten Steinen gefertigt. Die geschosstrennenden Gesimse bestehen aus Formsteinen und Schmuckkeramik, die Eingänge sind spitzbogenüberwölbt. Das Dachwerk ist in den unteren drei Geschossen mit einem doppelt stehenden, im obersten Geschoss mit einem einfach stehenden Stuhl konstruiert. Erbaut zwischen 1482 und 1484 (a) als Zeughaus, auch schon historisch als "Glockenhaus" bezeichnet. Das Gebäude diente zur Lagerung und Aufbewahrung von Waffen, in Friedenszeiten auch als städtisches Speichergebäude für Baumaterial sowie, vor allem im viergeschossigen Dach, für Korn und Mehl. Seit 1976/77 wird das Zeughaus als Veranstaltungsort und Bürogebäude genutzt.
- Denkmalbegründung
- Vom Rat der Stadt im späten 15. Jahrhundert errichtet, diente das Zeughaus als Lager für Korn und Mehl, Geschütze und Baumaterial. Die Funktion des zugehörigen Hofs als Bauhof blieb über Jahrhunderte konstant. Die 39 Meter lange Fassade hat einen prägenden Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild. Aufgrund der für die norddeutsche Architekturlandschaft charakteristischen Backsteinbauweise sowie der bautypischen Merkmale und Elemente, insbesondere des massiven Baukörpers, der Proportionen und der tief in das Mauerwerk einschneidenden gestuften Fensterlaibungen mit abgeschrägter Sohlbank, besitzt das Zeughaus Zeugnis- und Schauwert sowohl für die Orts- als auch die Bau- und Kunstgeschichte. Es transportiert mit den erhaltenen Lade- und Aufzugsluken sowie dem auf den Nutzen als Lagerstätte angepassten hohen Satteldach die für diesen Gebäudetypus charakteristische Konstruktionsweise und repräsentiert die Bedeutung Lüneburgs als eine der wichtigsten und reichsten Hansestädte. Die Erhaltung des Zeughauses in Lüneburg liegt demgemäß aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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