Warburg
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Auf der Hude 8
- Objekttyp
- Wache (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1550
- bis
- um 1600
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30655713
- Objekt-Nr.
- 358
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger zum Fluss giebelständiger Backsteinbau unter Satteldach in Hohlpfannendeckung. Die östliche, dem Fluss zugewandte Schmalseite ist besonders aufwändig gestaltet: Ein hausbreiter Holzsturz liegt über dem Obergeschoss, darüber der durch zwei Fischgrätfriese in Tausteinrahmung in zwei Geschosse unterzeilte Giebel, dessen unteres Geschoss eine kleine dreifache Segmentbogenblende aus Viertelkreissteinen besitzt und darüber eine rundbogige Ladeluke. Bis auf diesen Giebel schlichtes Mauerwerk mit Befensterung unterschiedlicher Formate auf allen Seiten. Auf der westlichen Giebelseite erhaltene Ladeluke im Dachgeschoss mit Kranbalken sowie eiserne Mauerwerksanker im Bereich der Dachbalkenlage. Erbaut als Wärterhaus in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts am Westufer der Ilmenau gegenüber der Bastion zur Sicherung der Einfahrt in die Stadt und Bewachung des Holzlagerplatzes am Hafen. Auf der Südseite kleiner eingeschossiger Anbau in Fachwerk mit Backsteinausfachung, wohl vom Ende des 19. Jahrhunderts.
- Denkmalbegründung
- Die Adresse "Auf der Hude" bezeichnet ein Gelände außerhalb der Stadtmauer, direkt vor dem Bardowicker Tor an der Ilmenau, das der Stadt gehörte und seit dem 14. Jahrhundert als Holzhandelsplatz diente. Das Holz wurde auf der Ilmenau herbeigeschafft, auf der Hude zwischengelagert und von dort verkauft. Ein fest installierter Lastkran wurde genutzt, um die Stämme an Land zu bringen, von der Hude wurden sie dann auf Karren weitertransportiert. 1412 wurde ein Kanal angelegt, in dem Holz für den Schiffsbau konservierend unter Wasser gelagert werden konnte, daneben entstand eine erste Wache, die so genannte „Warburg“, von wo aus ein Wächter das Holz bewachen und den Ein- und Ausgang des Hafens kontrollieren konnte. Am Gebäude war auch die Kette zur nächtlichen Absperrung der Ilmenau befestigt, die eine Umgehung des Zolls verhindern sollte. Ab 1472 wurde das Ufer zusätzlich mit einer Mauer befestigt. Der Bau der überkommenen Warburg stammt aus dem 16. Jahrhundert, besonders aufwändig ist seine dem Fluss zugewandte Ostfassade gestaltet. Die Erhaltung des ehemaligen Wärterhauses liegt aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen, insbesondere wegen des ortgeschichtlichen Bezuges, als typisches Bauwerk des 16. Jahrhunderts mit Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte und aufgrund des orts- und anlagenbildprägenden Zeugniswerts im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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