Wohnhaus

Beschreibung: Traufständiger dreigeschossiger Backsteinbau mit Fachwerk im zweiten Obergeschoss, unter flachem ziegelgedeckten Satteldach. Straßenfassade in den unteren beiden Geschossen verputzt, mit seitlicher zweigeschossiger Utlucht (rekonstruiert nach Befund), in der ein aus einer Zwischenwand stammender Pfostens des 16. Jahrhunderts mit einem geschnitzten Puttenkopf, einem Fruchtfeston sowie Roll- und Beschlagwerk zweitverwendet wurde. Erbaut 1573 (d), nachdem das Grundstück 1572 (a) in den Besitz des Lutker Schulten und seiner Mutter gelangt war. Das zweiten Obergeschoss entstammt einem Umbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Es handelt sich um eine Fachwerkonstruktion mit Doppelständern, vier Gefache breit und mit Backsteinausfachung, farbig gefasst (nach Befund). Im Inneren die Hängekammer von 1573 erhalten mit kassettierter Deckenmalerei mit Früchten und Blattwerk; zudem Türen und Treppe zum Obergeschoss mit Geländer aus vollplastischen Docken des 18. Jahrhunderts überkommen.

Denkmalbegründung: Das Wohnhaus Untere Ohlingerstraße 20 in der westlichen Altstadt unterhalb der Michaeliskirche steht westlich der Straße. Es ist eines der ältesten erhaltenen Häuser, dessen Kernbau des 16. Jahrhunderts im 18. Jahrhundert einmal überformt und aufgestockt wurde. Aus beiden Bauphasen sind bauliche Elemente und Ausstattung überkommen, weswegen an der Erhaltung des Hauses, auch als Teil der Altstadt von Lüneburg, aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen sowie wegen der Innenausstattung auch aufgrund der künstlerischen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)