Rathaus Lüneburg

Die Marktfassade 2004 (2004)

Der Kämmereiflügel, von SO (2022)

Der Rathausgarten mit Blick auf ehem. Archiv und Marktturm, von W (2022)

Südfassade des Rathauskomplexes, von SO (2022)
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Am Markt 1
- Objekttyp
- Rathaus
- Baujahr
- um 1300
- bis
- um 1910
- Personen
- Krüger, Franz
Maske, Eduard Friedrich August
Kampf, Richard
Soest, Albert von
Frese, Daniel
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30650026
- Objekt-Nr.
- 7
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Franz-Krueger
- Beschreibung
- Mehrere über die Jahrhunderte zusammengewachsene Bauten zwischen den Straßen Am Ochsenmarkt im Norden, Am Marienplatz im Westen, Waagestraße im Süden und Am Markt im Osten. Backsteinbauten mit ziegelgedeckten Dächern, nur die Marktfassade an der Ostseite ist verputzt. Hervorgegangen aus der ehemaligen Heilig-Geist-Kapelle Am Ochsenmarkt, an die Anfang des 14. Jahrhunderts ein Gewandhaus und ein „consistorium“ als erster Versammlungsraum für den Rat angebaut wurden. Hinzu kamen bis zum ersten Viertel des 15. Jahrhunderts eine Waage, ein Richthaus, die Erweiterung des Konsistoriums zum ersten „Rathaus“, ein Rathausturm mit Uhr und ein Küchenbau. Der Haupteingang zum Rathauskomplex lag schon in dieser Zeit auf der Nordseite Am Ochsenmarkt. Die sukzessive Erweiterung im weiteren 15. Jahrhundert schloss nun die Ochsenmarkt- und die Marienplatzfassade, u.a. durch die Errichtung des Kämmereiflügels Am Marienplatz; mit der Überbauung des Gewandhauses durch den Fürstensaal schuf man einen großen Versammlungs- und Festsaal; den neuen würdigen Abschluss nach Osten zum Markt bildete gleichzeitig eine fünftürmige Schaufassade, welche Anfang des 18. Jahrhunderts in barocken Formen erneuert und symmetrisch ergänzt sowie mit einem Figurenprogramm ausgestattet wurde. Die Waagestraße, die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nur eine Rückseite ehemaliger langgestreckter Parzellen gebildet hatte, wurde unter den Lüneburger Stadtbaumeistern August Maske und Richard Wilhelm Kampf geschlossen und nachträglich auch räumlich aufgeweitet. Die Schaufassaden dieser ehemaligen Rückseite stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert und gehen im Wesentlichen auf Kampf und den Lüneburger Architekten Franz Krüger zurück. – Im Inneren ist die ebenfalls über die Jahrhunderte gewachsene Ausstattung in großen Teilen erhalten, so ist im Alten Rathaus der mittelalterliche Fußboden und Wand- und Deckengemälde überkommen, im säulenfreien Fürstensaal die in Wand- und Deckengemälden dargestellten Lüneburger Fürsten. Die Große Ratsstube Am Ochsenmarkt besitzt wertvolle Schnitzereien des Albert von Soest und Wandgemälde von Daniel Frese. Auch die naturgemäß weniger genutzten Keller- und Dachbereiche sind original überkommen.
- Denkmalbegründung
- Das Lüneburger Rathaus ist eines der besten erhalten und flächenmäßig das größte der Rathäuser Norddeutschlands. Sowohl seine über 500jährige Baugeschichte als auch die in seltener Geschlossenheit überkommene, bis ins späte Mittelalter zurückreichende, kostbare Ausstattung verleihen ihr einen höchst bedeutenden bau-, kunst- und kulturhistorischen Rang, dem sowohl eine geschichtliche als auch eine künstlerische Bedeutung zukommt. Die Gruppierung selbstständiger Baukörper unterschiedlicher Trauf- und Dachhöhen, die jeweils für eine eigene Aufgaben errichtet oder umgenutzt wurden, spiegelt den sukzessiven Ausbau städtischer Selbstverwaltung mit der Wahrnehmung vielfältiger und zunehmend differenzierter bürgerschaftlicher Bedürfnisse und Aufgaben wider und hat damit einen bedeutenden sozial- wie auch politikgeschichtlichen Zeugniswert. Durch die enorme Ausdehnung auf fast 5000 Quadratmetern Fläche im Altstadtzentrum von Lüneburg hat der Rathauskomplex zudem eine große städtebauliche Bedeutung und zwar sowohl im Hinblick auf das Straßen- und Platz-, als auch auf das Ortsbild. Die Erhaltung des Lüneburger Rathauses mit allen Komponenten liegt daher im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Die Marktfassade 2004 (2004)

Der Kämmereiflügel, von SO (2022)

Der Rathausgarten mit Blick auf ehem. Archiv und Marktturm, von W (2022)

Südfassade des Rathauskomplexes, von SO (2022)