Patrizierhaus
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Lünertorstraße 21
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1574
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30649976
- Objekt-Nr.
- 5
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger Putzbau unter Walmdach als Eckhaus an der Südostecke zur Kaufhausstraße. Mit der dreiachsigen Hauptfassade nach Süden orientiert und betont durch variantenreiche Sandsteinelemente in Form von Halbsäulen mit Würfelfries an den beiden unteren Geschossen, die auf Postamenten mit Löwenköpfen ruhen. Stockwerkgesims mit Zahnschnitt und Frauenmasken in den Säulenachsen. Im zweiten Obergeschoss eine ionische Säulengliederung und ein Sohlbankgesims mit Diamantquadern und Nagelkopfimitationen. Mittelachse durch vortretendes Gebälk betont, das seitlich auf Konsolen mit ionischen Kapitellen lagert. Im Fries Rollwerkkartusche mit Inschrift „1574“. Rückgiebel mit älterem Backsteingiebel. Haupterschließung über eine mittige, klassizistisch geprägte Eingangstür. Sechsachsige Westfassade ähnlicher mit Säulenordnung, aber gemauerten Pilastern und Stockwerksgesims mit Volutenschmuck in den Säulenachsen. Elemente eines Vorgängerbaues mit Speichergeschoss von wohl Mitte 15. Jahrhundert überkommen. Errichtet 1574 (i). Umbauten im 18. und 20. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Das Gebäude Lünertorstraße 21 wurde im Wasserviertel am zentralen Warenumschlagsort durch Peter Boienn, einem Angehörigen des Lüneburger Patriziats errichtet und diente zunächst als Handelshaus. Ab 1836 wurde es Sitz der königlichen Steuerdirektion und anschließend anderer städtischer Verwaltungen. Das ungewöhnliche plastische Erscheinungsbild des Renaissancebürgerhauses mit einem für Lüneburg einzigartigen sandsteinernen Fassadendekor in markanter Ecklage prägt mit dem benachbarten, jüngeren Kaufhausbau von 1741-1745 wesentlich das stadträumliche Bild am Binnenhafen und der Lünerstorstraße, die seit dem 13. Jahrhundert ein wichtiger Fracht- und Postweg nach Osten über Artlenburg nach Lübeck war. Es dokumentiert anschaulich den Repräsentationsanspruch des Patriziats im 16. Jahrhundert. Die Erhaltung liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Bau- und Kunstgeschichte sowie aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für nicht alltägliche künstlerische und handwerkliche Gestaltwerte und zudem als Teil der Altstadt Lüneburg im öffentlichen Interesse. Darüber hinaus ist die städtebauliche Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßen- , Platz- und Ortsbild hervorzuheben.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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