Saline Lüneburg
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Objekttyp
- Saline
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30599401
- Objekt-Nr.
- 99
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Die Denkmalgruppe der Saline umfasst fünf Gebäude: das zentral liegende Beriebsgebäude von 1924-1939, nördlich davon das Brunnenhaus von 1832 über dem historischen Hauptsod, den südlich auf dem Wallrest stehenden zwei Solebehältern von um 1802 und dem Lager- und Werkstattgebäude von 1852-1880, dem sogenannten Eselstall, am Fuß des Walls. Die Gebäude befinden sich auf dem historischen Gelände des Salinenbetriebes mindestens des 9. Jahrhunderts südwestlich der Altstadt, auf dem nach wie vor der der zentrale Brunnenschacht des Salzwerks, in dem der Sod über mehrere Stollen von sechs in der Nähe vorhandenen Salzquellen zusammengeführt wurde, in Betrieb ist. Seit 1989 ist es das „Deutsche Salzmuseum/ Industriedenkmal Saline Lüneburg“ mit Freilichtmuseumscharakter.
- Denkmalbegründung
- Die Geschichte der Stadt Lüneburg ist untrennbar mit der Saline verbunden. Die über 1000-jährige Laufzeit der Produktionsstätte mit überregionaler Reichweite hat das Stadt-und Landschaftsbild vielfältig geprägt. Vom Produktionsbeginn wohl mindestens im 9. Jahrhundert bis in die Zeit um 1600 galt die Saline als wichtigstes Salzwerk Nordeuropas und erster industrieller Großbetrieb. Aufgrund der besonderen Qualität und Beschaffenheit der Sole, die eine Gradierung nicht erforderte, nimmt die Saline auch eine Sonderstellung innerhalb der zahlreichen niedersächsischen Salzwerke ein. Das Salinengelände befindet sich am äußersten Südwestrand der Innenstadt und lag bis ins 19. Jahrhundert am Stadtrand. Es war als relativ abgeschirmter Bereich in das Befestigungssystem der Stadt mit Wällen und Gräben einbezogen und zur Stadt hin durch eine Mauer mit Türmen, unterbrochen durch ein bewachtes Tor, getrennt. Ein kleiner Abschnitt des Walles ist im südllichen Bereich erhalten.Die Lüneburger Saline war bundesweit eine der letzten, in welcher Salz in offenen Pfannen gesotten wurde. Der Produktionsablauf der Salzgewinnung von Soleförderung, Siedung und Trocknung blieb seit dem 9. Jahrhundert bis zum Betriebsende 1980 der gleiche: Die Sole wurde aus dem Brunnen gewonnen (zunächst geschöpft, ab 1569 gepumpt) und zu den Vorratskammern der nahegelegenen Siedehäuser oder (ab 1800) zu den Vorratsbehältern geleitet, zunächst gelagert und in Siedepfannen verkocht, sodann wurde das Salz getrocknet und schließlich für den Handel vorbereitet. Ein Ablauf, der mit dem letzten, 1924-39 errichteten und überkommenen, Siedehaus dokumentiert ist. Die Erhaltung der Denkmalgruppe des heutigen Industriedenkmals liegt im öffentlichen Interesse. Es bestehen vielfältige geschichtliche Schau- und Zeugniswerte aufgrund der Bedeutung für die Orts-, Wirtschafts- und Technik- sowie Siedlungsgeschichte und aufgrund der beispielhaften Ausführung der Gebäudetypen. Die Anlage zeigt eindrucksvoll die Mechanismen der Salzgewinnung vom frühen Mittelalter mit einer sich im 13. Jahrhundert etablierten komplexen Siedehüttenorganisation bis zur chemischen Sodaherstellung im 19. sowie einer industriellen Produktion mit fortgeschrittener Technik im 20. Jahrhundert. Darüber hinaus entwickelte sich im 19. Jahrhundert mit der Nutzung der Sole als Heilmittel eine Kur-Kultur in Lüneburg, die wiederum wichtiger Wirtschaftsfaktor wurde. Auf dem Salinengelände standen bereits 1813/14 erste Holzbadewannen. 1820 entstand die erste Solebadeanstalt, ab 1856 in einer Grünanlage. Südlich der Saline, westlich der Uelzener Straße, entstand 1907 eine ausgedehnte Parkanlage und ein Kurbetrieb, der bis in die Gegenwart mit der aus dem historischen Brunnenschacht gewonnenen Sole versorgt wird.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 30658404 | Lagergebäude | Lüneburg, Stadt - Lüneburg - Lüneburg - Sülfmeisterstraße
30663776 | Siedehaus | Lüneburg, Stadt - Lüneburg - Lüneburg - Sülfmeisterstraße 1
30663800 | Brunnenhaus | Lüneburg, Stadt - Lüneburg - Lüneburg - Sülfmeisterstraße 1
30663824 | Betriebsgebäude | Lüneburg, Stadt - Lüneburg - Lüneburg - Sülfmeisterstraße
37965930 | Betriebsgebäude | Lüneburg, Stadt - Lüneburg - Lüneburg - Sülfmeisterstraße
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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