Kloster Lüne

Ansicht von Kloster Lüne nach Matthäus Merian 1654 (1654)

Durchblick nach S, links Klostergebäude, hinten Kornhaus (2016)

Westteile des Klosters von SO, links Gästehaus (2016)

Durchblick nach S, rechts Kornhaus, links Klostergebäude, hinten Gästehaus (2016)

Ansicht von NW (2015)

Ansicht von W (2015)

Ansicht von O (2016)

Kloster von Lüner Kirchweg, von Ost nach West (2008)
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Objekttyp
- Kloster
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30599147
- Objekt-Nr.
- 35
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- 1171 gegründetes Benediktinerinnenkloster. 1372 Brand, angebliche anschließende Verlegung inzwischen widerlegt. 1527 Einführung der Reformation im Fürstentum (Celle-)Lüneburg, in Lüne 1562/1573 endgültig durchgesetzt, seitdem evangelisches Frauenkloster. Umfangreiche, in wesentlichen Teilen aus der Spätgotik stammende, aber immer wieder umgebaute und erweiterte Anlage mit der Kirche und dem südlich davon um einen Kreuzgang angeordneten Klostergebäude (ehemalige Klausur) im Zentrum, beide 1373 begonnen. Nördlich jenseits eines Wegs die Propstei sowie die Klostermühle, der Klosterkrug und mehrere Stallgebäude. Westlich des Klostergebäudes das Kornhaus. Im 18. Jh. Haupteingang des Klosters von Norden nach Westen verlegt, Durchfahrt nun durch das Kornhaus, auf der Südseite des neuen Vorhofs 1735-1736 Gästehaus errichtet. 1901-1902 noch weiter südlich Krügerbau als zusätzliches Konventualinnenwohnhaus hinzugefügt. Jüngste Ergänzung das Textilmuseum mit Restaurierungswerkstatt im Südosten, 1994-1995. Östliche Begrenzung des Geländes der Lüner Weg, jenseits der Mühlenteich mit Wasserlauf zum Kloster Bestandteil der Gruppe, ferner südlich des Klosters ein Waldstück und an der Südspitze der Friedhof. Der Klosterbereich beim Bau der Bahnlinie 1847 im Westen beschnitten.
- Denkmalbegründung
- Das ehemalige Benediktinerinnenkloster und heutige evangelische Frauenkloster Lüne ist schon durch seine Gründung 1171 als Frauenkloster vor den Toren von Lüneburg von hoher ortsgeschichtlicher und kirchengeschichtilcher Bedeutung und erhält durch die Teilhabe aller nichtstädtischen Klöster am mittelalterlichen Landesausbau auch eine landesgeschichtliche Dimension. Wie alle Landklöster dieser Zeit ist auch das Kloster Lüne für die erstmalige Kultivierung seiner Umgebung entscheidend gewesen. In Lüne entwickelte sich anders als bei anderen Klöstern kein richtiger Ort, sondern nur eine kleine Ansiedlung, die in erster LInie den Wirtschaftshof und Häuser von Klosteruntergebenen umfasste und auch später kaum gewachsen ist, aber immerhin einen eigenen Pfarrbezirk darstellt. Kloster Lüne nahm ferner an den Reformationswirren in Fürstentum (Celle-)Lüneburg aktiven Anteil und teilt seit dem 16. Jh. die landesgeschichtlichen Schicksale der fünf anderen Lüneburger Klöster. Über alle Zeiten blieb der Konvent bestehen. Von der Klosteranlage sind nicht nur die Klosterkirche und die unmittelbaren Klostergebäude erhalten, die überwiegend aus Bauteilen des 15. Jhs. bestehen, welche jedoch in den Folgejahrhunderten immer wieder umgebaut wurden und auch für die nachmittelalterlichen Nutzungen hohen Zeugniswert haben, sondern auch der Klosterhof ist in ungewöhnlich dichter und exemplarischer Weise erhalten (vgl. am ehesten noch Ebstorf und Fischbeck). Hervorzuheben ist dabei die Propstei des 15. Jhs., welche in den meisten Lüneburger Klöstern nach Abschaffung des Propstamtes abgerissen worden ist oder durch einen Neubau ersetzt wurde (zweite Ausnahme: Ebstorf). Die Propstei liegt jenseits eines Weges nördlich des Klosters und damit erkennbar außerhalb der Klausur, ebenso wie mehrere erhaltene Wirtschaftsbauten des Klosters, namentlich die Mühle und der Klosterkrug. Weiter ösltich am Lüner Kirchweg befinden sich Gebäude der Kirchengemeinde und jenseits der Straße schließlich - in der Gruppe stellvertretend für den landschaftsprägenden Wasserbau des Klosters - der Mühlenteich mit Wasserlauf zum Kloster. Der südliche Teil des Klosterbereichs ist von Erweiterungen des 18. Jhs. (der neue Zugang und das Gästehaus) und des frühen 20. Jhs. (Krügerbau als zusätzliches Konventualinnenwohnhaus) geprägt. Das Gelände geht noch weiter nach Süden in Wald über. Die 1847 angelegte Bahnlinie im Südwesten schneidet einen Teil des ehemaligen Klosterbereichs ab und stellt damit die einzige größere Störung dar. An der Erhaltung des Klosters Lüne besteht ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

Ansicht von Kloster Lüne nach Matthäus Merian 1654 (1654)

Durchblick nach S, links Klostergebäude, hinten Kornhaus (2016)

Westteile des Klosters von SO, links Gästehaus (2016)

Durchblick nach S, rechts Kornhaus, links Klostergebäude, hinten Gästehaus (2016)

Ansicht von NW (2015)

Ansicht von W (2015)

Ansicht von O (2016)

Kloster von Lüner Kirchweg, von Ost nach West (2008)