Ausbesserungswerk Leinhausen
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Leinhausen
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30592159
- Objekt-Nr.
- 137
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Die Entstehung und Entwicklung der 1878 als Gutsbezirk Leinhausen nördlich der 1847 eingerichteten Wunstorfer Bahnlinie gegründeten neuen Gemeinde (1928 nach Hannover eingemeindet) hing unmittelbar zusammen mit der durch die Vergrößerung des Hauptbahnhofs 1874-79 und die Hochlegung der Gleise notwendig gewordenen Verlagerung der Eisenbahnwerkstätten. Die ursprünglich am Raschplatz gelegene Reparaturwerkstatt wurde etwa 5 km außerhalb der Stadt überwiegend auf Herrenhäuser und teilweise auf Stöckener Gebiet östlich der Stöckener Straße neu angelegt. Das angekaufte Grundstück wurde etwa gedrittelt. Für die Werkstätten waren 45 ha vorgesehen. Da die Verkehrsverbindung zur Stadt schlecht war, baute man für die vorgesehenen 1 000 Beschäftigten eine etwa 21 ha umfassende Wohnsiedlung zwischen Stöckener Straße und Werk, die „Colonie Leinhausen“. Ein Haltepunkt Leinhausen wurde an der Bahnlinie erst 1887 geschaffen, eine Straßenbahn verkehrte seit 1893. Seit 1959 musste die heute restlos zerstörte Siedlung im Rahmen einer Flächensanierung Neubauten weichen. Der umfangreiche Baukomplex des heutigen Bundesbahn-Ausbesserungswerks, das vor dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre mit zeitweilig mehr als 5 000 Beschäftigten das größte Werk der Reichsbahn war, stellt sich in seiner baulichen Gestalt durch die Anpassung an veränderte Produktionsbedürfnisse und durch Kriegszerstörungen sehr heterogen dar. Ein relativ dichter Bereich alter Bausubstanz überwiegend aus der ersten Bauphase bis 1878 in verhältnismäßig wenig veränderter Form schließt sich an den Haupteingang an. Die Pförtnerhäuschen des Hauptzugangs wurden 1958 durch Neubauten ersetzt. Um die platzartige Erweiterung im Eingangsbereich baute man östlich vom Eingang das „Speisehaus“, daran nach Nordosten anschließend das Wagenersatzteillager (mit Bauteilen des ca. 1876 abgerissenen ersten Hauptbahnhofs Hannovers) und in der Hauptachse das 1920 aufgestockte Verwaltungsgebäude. Westlich stehen zwei um 1885 nach Entwurf von Ludwig Schwering (1846-1919) anstelle des 1881 abgebrannten Vorgängerbaus gebaute Magazingebäude rechtwinklig zum Platz. Die dreigeschossigen Backsteinbauten sind durch Lisenen gegliedert und zeigen an den Schmalseiten attikaähnliche Aufsätze, die sich am überhöhten, gestaffelten Mittelteil des Haupteingangs wiederholen. Der mit einer Blechkuppel überdachte Wasserturm von 1909 gilt heute nicht nur als Wahrzeichen des Bundesbahnausbesserungswerks sondern auch des ganzen Stadtteils. Zur geschützten Gruppe gehört darüber hinaus ein südlich vor dem Haupteingang innerhalb einer kleinen Grünanlage zwischen Bäumen aufgestellter Granitfindling mit bronzener Erinnerungsplakette für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Werksangehörigen.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Ausbesserungswerks Leinhausen besteht aufgrund des orts- und technikgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulich ortsbildprägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 31262784 | Gefallenendenkmal | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Bremer Straße
31262832 | Magazin (Lager) | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße
31262855 | Magazin (Lager) | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße
31262878 | Verwaltungsgebäude | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße 12
31262900 | Wasserturm | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße
31262923 | Kantine | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße
31262969 | Nebengebäude | Hannover, Stadt - Herrenhausen - Leinhausen - Einbecker Straße
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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