Pelikanviertel
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Klein-Buchholz
- Orts-/Stadtteil/Lage
- List
- Objekttyp
- Fabrik (Baukomplex)
- Personen
- Siebrecht, Karl
Siebrecht, August
Siebrecht, Albert
Taaks, Otto
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30591961
- Objekt-Nr.
- 119
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- 1904-06 in Stahlbetonskelettbauweise errichtete und 1912-14 erweiterte Fabrikanlage der Pelikanwerke mit den Produktionsbauten, Verwaltungsgebäuden und vom Landhausstil beeinflussten, neben der Haupteinfahrt an der Podbielskistraße angeordneten Eingangs- und Torbauten, in denen teils auch Werkswohnungen untergebracht waren. Die eigentlichen Fabrikgebäude gruppieren sich mit verschieden langen Flügeln um einen nach Süden offenen Hof, in dem sich mittig das ehemalige Heiz- und Maschinenhaus mit hohem Schornstein befindet. Die Fassaden sind mit rotem Backstein, kontrastierenden weißen Putzflächen und sparsamem Stuckdekor gestaltet und durch die regelmäßige Abfolge der teils gerade und teils segmentbogig abgeschlossenen Sprossenfenster rhythmisiert. Die Fabrikgebäude werden straßenseitig dominiert von den mächtigen, die Flügel einleitenden pavillonartigen Kopfbauten unter Kreuzdach mit glockenförmigem Dachreiter. Den Charakter der Baugruppe bestimmt der Kontrast zwischen den freisymmetrisch malerisch gestellten Nebengebäuden und den nördlich anschließenden großen Fabrikbauten. Nach der Verlagerung des Firmensitzes nach Vöhrum bei Peine 1973 sind die Altbauten 1991-95 nach dem preisgekrönten Entwurf von Dieter Neikes saniert und umgebaut worden. Heute sind überwiegend Büros und Wohnungen sowie ein Hotel im Pelikanviertel untergebracht, das einstige Heiz- und Maschinenhaus wurde zum Restaurant umgebaut, und seit 2017 ist die Pelikan Holding wieder mit Archiv und Museum im “Tintenturm“ präsent.
- Denkmalbegründung
- Die Fabrikgebäude für die Pelikanwerke wurden 1904-06 nach Plänen von Otto Christian Taaks auf freiem Felde auf der Nordseite der Podbielskistraße erbaut, nachdem das Betriebsgelände der bereits 1838 gegründeten Farben- und Tintenfabrik am Engelbosteler Damm nicht mehr ausreichte. Bereits 1912-14 ist die bestehende Fabrik – wieder nach Entwürfen von Taaks – nach Norden erweitert worden. Sie galt damals aufgrund ihrer revolutionären Stahlbetonbauweise als einer der größten Eisenbetonbauten Deutschlands. Die villenartigen Bauten zwischen Podbielskistraße und Fabrikgebäude sind als Werkswohnungen, Tor- und Pförtnerhaus nach Entwürfen der Brüder Siebrecht errichtet worden. Nicht nur aufgrund ihrer Bedeutung für die Stadt- und Wirtschaftsgeschichte Hannovers, auch wegen ihrer Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte besteht an der Erhaltung der einstigen Pelikan-Fabrikgebäude ein öffentliches Interesse. Zudem ist die von den Architekten Otto Christian Taaks und den Brüdern Siebrecht entworfene Gesamtanlage mit ihrem prägenden Einfluss auf das Straßenbild auch städtebaulich bedeutsam.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 30725583 | Verwaltungsgebäude | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Podbielskistraße 139
30729891 | Fabrikgebäude | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Pelikanplatz 3,5,7,11,13,15,17,27,29,31,33,35
30730816 | Verwaltungsgebäude | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Pelikanplatz 19
30730943 | Torhaus | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Pelikanplatz 37
30730962 | Pförtnerhaus | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Pelikanplatz 1
30730979 | Maschinenhaus | Hannover, Stadt - Klein-Buchholz - List - Pelikanplatz 2,4,6
- Literatur
- Weiterführende Links
- Pelikan: Geschichte
Wikipedia: Pelikan Holding
Wikipedia: Pelikanviertel
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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