Varusschlacht

Maske (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Ansicht des Museums (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Münzen (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Schienenpanzer (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Übersicht über die Grabung (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bramsche, Stadt
- Gemarkung
- Kalkriese
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Oberesch
- Objekttyp
- Wallanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28992482
- Objekt-Nr.
- 50
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- »Schlacht im Teutoburger Wald«, »Hermannschlacht« oder »Varusschlacht« – drei Namen für ein historisches Ereignis. Im Jahr 9 n. Chr. erlitten drei römische Legionen unter Varus eine vernichtende Niederlage gegen eine germanische Stammesallianz unter Führung des Cheruskers Arminius, der erst später zu »Hermann« eingedeutscht wurde. Mit dieser Schlacht wurde das Ende der römischen Okkupation des rechtsrheinischen Germaniens eingeleitet. Die wenigen römischen Quellen, die über dieses Ereignis berichten, vermitteln nur ein unklares Bild über die Vorgänge. Die Lokalität des Schlachtorts selbst blieb lange im Dunkeln und wurde, seitdem man ab dem 16. Jahrhundert die antiken römischen Texte wieder las, intensiv gesucht. Kalkriese wurde aufgrund seiner reichen Münzfunde bereits im 19. Jahrhundert als Schlachtort diskutiert, doch erst durch die Funde des britischen Sondengängers Tony Clunn verdichteten sich die Hinweise auf eine antike Schlacht. Seit 1989 wird die Kalkriese-Niewedder Senke archäologisch systematisch erforscht; seit 2002 gibt es an der zentralen Ausgrabungsstätte ein Museum, das 2004 als erstes deutsches Archäologiemuseum mit dem Europa Nostra Award ausgezeichnet wurde. Die archäologischen Forschungen werden derzeit in Kooperation von Museum und Park Kalkriese und der Universität Osnabrück durchgeführt. Bislang wurde am Nordrand des Wiehengebirges ein Areal von ca. 50 km² untersucht, in dem römische Funde vor allem durch Metallsondenprospektionen zu Tage kamen. Die Forschungen konzentrieren sich auf eine naturräumliche Engstelle zwischen dem Nordhang des Kalkrieser Bergs und dem Großen Moor. Hier gibt es eine nur wenige 100 m breite Ost-West-Passage nördlich des Wiehengebirges, aus der die Masse der rund 7.000 römischen Funde stammt. Die archäologischen Ausgrabungen fanden vorrangig auf dem „Oberesch“ auf dem Gelände von Museum und Park Kalkriese statt. Hier konnte bereits in den ersten Grabungskampagnen eine Wall-Graben-Anlage identifiziert werden, die als germanischer Hinterhalt gedeutet wurde. Diesem Szenario zu Folge, lauerten die Germanen an der Engstelle den vorbeiziehenden Römern auf und zwangen sie in ein so genanntes Defilee-Gefecht. Durch die Befunde der Ausgrabungen seit 2016 muss dieses Bild korrigiert werden. Gegenwärtig ist eher davon auszugehen, dass sich hier am Ort ein römisches Lager befand, dass von Germanen angegriffen wurde. Die Forschungen der nächsten Jahre werden dies zu bestätigen haben. Die reichhaltigen Funde geben einen guten Einblick in die Ausstattung des römischen Heeres um die Zeitenwende. Von besonderer Bedeutung sind die über 2.000 römischen Münzen. Da sich in den Funden quasi ein Tagesereignis widerspiegelt bekommt man hier wie an sonst keinem anderen Fundplatz einen repräsentativen Einblick in den Geldumlauf der Zeit. Das Fundbild, das sich hier präsentiert, ist geprägt durch die Plünderungen der germanischen Sieger. Dennoch konnten aber auch zahlreiche herausragende Objekte geborgen werden wie eine römische Reitermaske und jüngst als bislang einzigartiger Fund ein fast vollständig erhaltener Schienenpanzer.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

Maske (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Ansicht des Museums (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Münzen (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Schienenpanzer (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)

Übersicht über die Grabung (Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land (CC BY-NC 3.0)). (2021)