Bardenburg
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Georgsmarienhütte, Stadt
- Gemarkung
- Oesede
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28990142
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Name: Bardenburg. Burg mit Haupt- und Vorburg. Mächtige Wälle mit vorgelagerten tiefen Gräben umfassen ein langgestrecktes Oval von 250 m Länge und 120 m größter Breite, das durch einen Querwall - ebenfalls mit vorgelagertem Graben - in eine größere westl. Vorburg und eine kleinere östl. Hauptburg geteilt wird. Etwa in der Mitte der nordöstl. Längsseite der Bardenburg befindet sich ein in die Vorburg führendes Tor. Wallhöhe von Grabensohle bis Wallkrone 3,7 m; Wallsohl-Br. bis 10 m; Kronen-Br. bis 2 m; Grabensohl-Br. ca. 1,5 m; Graben-T. bis 1,7 m. Wallprofil trapezförmig bis leicht abgerundet. Wälle und Gräben sind gut zu erkennen. Die Burganlage ist offensichtlich zweiphasig, wobei nach der bisherigen Ansicht die ältere Befestigung in die vorrömische Eisenzeit und die jüngere Phase in das frühe Mittelalter datiert. Die Grabungen von 1984 bestätigen die Zweiphasigkeit der Anlage. Demnach wurde in der älteren Bauphase der ovale Burgwall von ca. 250 m L. und ca. 120 m max. Br. angelegt und durch einen Querwall aus einer Holz-Erde-Konstruktion mit Berme und vorgelagertem Spitzgraben von 2-3 m Br. und ca. 1 m T. geteilt. Dem Wall war eine einfache Holzkonstruktion aus Frontpfosten von 0,5 m Stärke vorgebaut, die in verhältnismäßig großen Abständen (bis 2,9 m) voneinander bis 0,6 m tief in den gewachsenen Boden eingelassen waren. Die ca. 5 m breite Wallhinterschüttung bestand aus gelbem Lößlehm, der an den Hängen des Burgberges ansteht. Das angebliche Zangentor mit rechtwinklig einbiegenden Wallenden im nördl. Vorburgwall entpuppte sich as Grabungsaushub des Wallschnittes von C. Schuchardt 1891. Nachdem die Anlage verfallen war, wurde in einer jüngeren Bauphase der Wall der Hauptburg stark aufgehöht, mit Ausnahme des Abschnittes am südl. Steilhang. Die Krone des Walles, der offensichtlich aus Bleichsandmaterial des Burginnenraums aufgeschüttet wurde, war laut W. Schlüter vermutlich mit einer hölzernen Brustwehr geschützt. Die Toranlage wurde ebenfalls komplett erneuert und möglicherweise zu einem Kammertor umgebaut. In Anbetracht des völligen Fehlens datierender Funde ist eine genaue chronologische Einordnung der verschiedenen Bauphasen schlecht möglich. Die jüngste Nutzung fand offensichtlich im hohen Mittelalter statt, denn im Jahre 1184 ist urkundlich eine Verbindung von Bardenburg und dem im Tal unterhalb der Befestigung gelegenen Hof Bardinghaus belegt. Die ältere Bauphase war nach dem bisherigen Forschungsstand in die vorrömische Eisenzeit datiert. W. Schlüter vermutet aufgrund der neuen Untersuchungen jetzt eine Entstehungszeit im frühen Mittelalter, möglicherweise sogar erst um die Jahrtausendwende. Aus den Grabungen der Stadt- und Kreisarchäologie 1984/85 liegen zwei 14C-Daten vor, die in die ältere Bronzezeit bzw. in die römische Kaiserzeit weisen. Die Holzkohle aus einem Pfostenloch der Wallfrontpfähle der älteren Bauphase hat ein 14C-Alter von 1634 +/- 107 cal. v. Chr., die Holzkohle aus einem Pfostenloch im Bereich des zerstörten Tores im Mittelwall ergab ein 14C-Datum von 260 +/- 170 cal. n. Chr.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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