„Alte Niedeck”
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Gleichen
- Gemarkung
- Groß Lengden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Alte Niedeck
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28989840
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Name: „Alte Niedeck“. Die Kuppe bildet ein Podest von etwa 45 x 30 m, auf der die Burg gestanden hat. Die heutige Oberfläche ist stark wellig und weist einige auffällige Erhöhungen auf. Der von unten kommende, wohl alte Zufahrtsweg schneidet sich im S des Podestes ein. An der N-, W- und S-Seite wird die Kuppe von einem Wall umgeben. Im W und S ist der Wall nur als Absatz am Hang sichtbar. Im NW und Norden, wo die Kuppe weniger steil abfällt, zeigt der Wall einen inneren Graben. An der N-Seite ist, geländebedingt, zwischen Kuppe und Wall ein zweiter Wall mit flachem Graben zu erkennen. An der O-Seite, wo der Zufahrtsweg hochführt, befindet sich kein Wall. An mehreren Stellen kleine und größere Mulden auf der Kuppe; eine auf der N-Seite des Podestes liegende Erhöhung ist, wahrscheinlich rezent, stark angegraben worden. Auf der Kuppe liegender Hinweisstein mit eingemeißelten Ortsnamen. Der umschließende Wall zeigt eine Durchbruchstelle auf; der Graben ist zum Teil verwaschen. Kleinere Schuttwälle – besonders am Rand –, Dellen und Wellen weisen auf der Hauptburg auf die Standorte von Mauern, Kellern und Gebäuden hin, die nach Aufgabe der Burg systematisch abgetragen wurden. Im O unterhalb der Zuwegung befindet sich eine langgestreckte Terrasse, die den Spuren nach Gebäude – vermutlich Wirtschafts- und Stallgebäude – der Vorburg getragen hat. Im N und vor allem im O und SO sind die Reste deren Befestigung erhalten, im NW sind sie stark gestört. Im Wesentlichen bestehen sie aus Wall und Graben, ihr ursprüngliches Aussehen bleibt unklar (Palisade, Brustwehr oder Mauer?). Die Vorburg selbst zeigt die Form eines Herzbeutels. Etwa 100 m erstreckt sie sich vom Osthang der Hauptburg her nach S. Im N umfasst die Vorburg noch den Bergsattel. 1220 zuerst erwähnte Burg, möglicherweise von einem staufentreuen süddeutschen Rittergeschlecht v. Zähringen angelegt, später unter welfischer Lehnshoheit im Besitz der Herren v. Niedeck und v. Kerstlingerode, Anfang des 17. Jhs. verfallen. Das zeitliche Spektrum reicht vom 13. bis zum 16. Jh. Ein Merian-Stich um 1650 zeigt noch Burgmauern in erheblichem Umfang, darunter die eines Eckturmes. Im späten Mittelalter hatte Niedeck ein reichliches Zubehör: die Dörfer Groß und Klein Lengden, Pfarr- und Forstrechte, Mühlen sowie verschiedene zwischenzeitlich wieder wüst gefallene kleinere Ortschaften. Die Burg selbst wurde 1616 verlassen. Auf dem Gelände der Wüstung Rode unterhalb der Burg wurde das schon bestehende Vorwerk zum neuen Amtssitz („Neue Niedeck“) ausgebaut.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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