Schloß Rodenberg
- Landkreis
- Schaumburg
- Samtgemeinde
- Rodenberg [Sg]
- Gemeinde
- Rodenberg, Stadt
- Gemarkung
- Rodenberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schloß Rodenberg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28988840
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Wasserburg mit mächtigem, annähernd trapezförmigem, Wall- und Graftsystem. Ehemals mit Haupt- und Vorburg. Die Vorburg ist heute völlig eingeebnet. Wallsohlbr. der Hauptburg bis 24 m; H. ca. 4 m; trapezförmiger Querschnitt; Graftbr. bis 30 m. Wall- und Graftsystem sind sehr gut erhalten. Von den ehemaligen Burggebäuden steht heute nur noch der Saalbau des 16. Jh., das sog. Ständehaus. An der NO-Ecke des Walles liegen Mauerreste von zwei Turmstümpfen frei. Auf Grund von Angaben der Historischen-Landeskundlichen Exkursionskarte (Heine 1994, s. Lit.) und weiteren, ergänzenden Mitteilungen von E. K. Schales ist festzuhalten, dass sich nördlich, östlich und südlich des erhaltenen Walles um das Schloss Rodenberg die Spuren eines weiteren verschütteten Außengrabens ("Butengraben") erkennen lassen. Im Norden ist sie als ca. 20 m breite Mulde ausgeprägt, während im Osten noch ein Wasserlauf den Graben markiert. Hier ist gegenüber der vom Förderverein Schloss Rodenberg e. V. initiierten Freilegung und Restaurierung einer Bastei des 16. Jhs. mit Grabenwehr eine äußere Grabenböschung im Kleingartengelände erhalten. Im Süden ist zwischen Außenwall und der beginnenden Bebauung in den Gärten zwischen Wasserlauf und Burgstr. der Verlauf des zugeschütteten "Butengrabens" erkennbar. Angeblich waren auf dem Alten Rodenberg noch Mitte des 19. Jh. Befestigungsspuren zu sehen, möglicherweise war hier der Standort einer ersten Burganlage. Die Wasserburg Rodenberg wurde wahrscheinlich durch Graf Adolf VI. zu Holstein-Schaumburg (1295-1315) errichtet. 1317 ist sie erstmals urkundlich bezeugt. Ab 1320 sind Burgmänner belegt, insgesamt sind bis zu 16 Burgmannenhöfe nachweisbar. Zudem war die Burg ab 1337 Amtssitz. Um sie herum entwickelt sich der Flecken (1375) und spätere Stadt (1615) Rodenberg. 1553 wurde die Burg durch braunschweigische Truppen belagert. Im Dreißigjährigen Krieg wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer. Nach dem Tod des letzten Grafen von Schaumburg fiel das Schloss 1647 an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Von 1330 bis 1348 erfolgte eine Erneuerung und stärkere Befestigung der Burganlage. 1441 wird erstmals eine Vorburg erwähnt. Das Anfang des Jahrtausends freigelegte Rondell wird in die Zeit um oder kurz nach 1478 datiert. Eine ebenfalls ausgegrabene sechseckige Bastion stammt aus dem beginnenden 16. Jh. und wurde 1663 aufgegeben. Ein Neubau der Hauptburg in der 2. Hälfte des 16. Jh. nahm die ursprüngliche Form der unregelmäßig vierflügeligen Anlage wieder auf. Unter der Herrschaft von Hessen-Kassel wurden die Schlossgebäude 1661/62 wiederhergestellt. Die Außenanlagen wurden 1663 entfestigt und die Vorburg zu einer Domäne umgestaltet. 1859 ist die Burg fast vollständig abgebrannt, nur der Palas des 16. Jh. - das sog. Ständehaus - hat überlebt. Dieser war aber schon 1698 so baufällig gewesen, dass der zweite Stock abgetragen wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts ist der Schlossgraben verfüllt, aber 1940 wiederhergestellt worden. In den Jahren 2000-05 wurde eine sechseckige Bastion und ein Rondell an der Nordostecke des Walles wieder freigelegt und konserviert.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
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