Elmsburg
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Schöningen (Gfg)
- Gemarkung
- Schöningen-Forst
- Orts-/Stadtteil/Lage
- R. Elmsburg
- Objekttyp
- Befestigung
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28974816
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Im Elm, ca. 2,5 km westlich von Schöningen (Klostergut St. Lorenz), 2 km nördlich von Twieflingen, befindet sich die sogenannte "Elmsburg" (bezieht sich vorwiegend auf die mittelalterliche Burg). Ein äußerer unregelmäßig oval geführter Ringwall umschließt ein Gelände von 270 bis 300 Durchmesser mit ca. 7,5 ha Innenfläche. Der Wall ist an drei Stellen von H. A. Schultz untersucht worden. Danach besteht er aus einem "Erdaufwurf ohne einen planmäßig aufgeführten Steinkernbau". Spuren einer Stein- oder Holzkonstruktion konnten nicht festgestellt werden. Die Höhe des Walles mit davorliegendem Graben ist ungleichmäßig, sie erreicht nie mehr als 2,8 m über der Grabensohle. Neben dem Wegdurchschnitt im Westen gibt es noch weitere Walldurchbrüche im Norden und Nordosten. Traditionell wird der äußere Ringwall aufgrund von Scherbenfunden (Krone) in die jüngere vorrömische Eisenzeit gesetzt. Von anderer Seite ist aber auch eine Datierung in die jüngere Steinzeit erwogen worden. Lühmann vermutete in dem äußeren Wall ein Annährungsbefestigung für die mittelalterliche Deutschordenskommende im Inneren der Elmsburg, wogegen aber die historische Überlieferung spricht. Schon seit 1840 ist die Anlage Ziel heimatgeschichtlicher Forschungen. Grabungen durch H. A. Schultz fanden zwischen 1959 und 1962 statt: neben den genannten Wallschnitten umfangreiche Ausgrabungen in den Resten der Deutschordenskommende im Inneren der Anlage, die auch mittelalterliche Funde erbrachten. 1974 gab es eine weitere Untersuchung. Die freigelegten Gebäudegrundrisse liegen innerhalb einer ovalen Umfriedung von 114 bis 137 m Durchmesser aus Wall, Graben und Geländekante, deren Verlauf im Osten durch Planierungen verwischt ist. Im Südosten lehnt sich die Anlage an einen großen Erdfall an, während im Norden sumpfiges Gelände Schutz gab. Im Süden des alten Befestigungsringes liegt eine Kirche mit kleinem Friedhof, nach Schultz ist sie mehrphasig. Bau 1: T-förmiger Bau mit großer Mittelapsis und zwei kleineren Seitenapsiden; Bau 2: ein achsenverschobener Rechteckbau mit nur einer Apsis. Als letztes im Westen Einbau einer Trennwand. Bau 1 datiert nach Schultz kurz nach 1000, eher wohl in das 12. Jahrhundert, Bau 2 in das 13. Jahrhundert. An die Kirche schlossen rechtwinklig Gebäude an. Weiter im Norden befinden sich der Brunnen und weitere Gebäudereste, darunter im Norden ein Bau von 16 m im Quadrat, der als Turm angesprochen wird. Die historischen Überlieferungen besagen, dass Kaiser Otto IV. 1213 die Kirche in der Elmsburg dem von ihm gegründeten Stift Scheverlingenburg (Walle) nördlich von Braunschweig schenkte. 1218 übereignet er das Stift mitsamt der Kirche in der Elmsburg dem St. Blasius-Stift in Braunschweig. Pfalzgraf Heinrich übergibt 1221 die Elmsburg dem Deutschen Ritterorden. Im 15. Jh. in Hand bürgerlicher Familien. Nach einem schweren Brand 1572 wurde die Anlage dem Verfall überlassen.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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