Alte Burg Warberg
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Schöningen (Gfg)
- Gemarkung
- Schöningen-Forst
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Burgstelle Warburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28974700
- Objekt-Nr.
- 28
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Etwa 1,7 km südöstlich von Warberg liegt am Nordosthang des Elms die "Alte Burg" Warberg. Sie ist ein gutes Beispiel für eine stark befestigte Turmhügelburg. Den Kern der umfangreichen Befestigungsanlage bildet ein etwa 42 bis 46 m großes unregelmäßig rundes Plateau. Bis auf den Nordteil der Anlage hat sich ein doppeltes Wall-/Grabensystem erhalten, das die Kernburg einschließt. Die gesamte Ausdehnung der Anlage beträgt von Westen nach Osten etwa 140 m. Im Norden und Nordwesten ist nur der innere Graben erhalten. Stattdessen führen in diesem Bereich Grabenverläufe nach Nordwesten und Nordosten. Aufgrund der zwischen 1962 und 1965 in der "Alten Burg" bei Warberg erfolgten Ausgrabungen 1962/63 sind wir über die Innenbebauung der Anlage recht gut informiert. Zunächst ist festzuhalten, dass keine mottenartige Überhöhung gegenüber der Umgebung vorliegt. Festgestellt wurden neben einer die Kernburg begleitenden Steinmauer bzw. Steinschuttwall ein quadratischer Wohnturm mit 13 m Seitenlängen, ein 7 X 9 m großes Torhaus und ein 4,8 X 5,1 m messendes Bauwerk mit zwei länglichen Öfen im Nordwesten der Hauptburg sowie ein Brunnen. Außerdem liegen Hinweise auf einen Back- und einen Eisenschmelzofen vor. Bei den gefundenen Objekten sind die Beinschnitzereien besonders nennenswert, von denen die rückseitige Zierfläche einer Spiegeleinfassung wohl eine stilisierte Standdarstellung besitzt. Zu der Befestigungsanlage ist eine historische Quelle überliefert. Im Jahre 1199 fanden in Magdeburg die Weihnachtsfeierlichkeiten des staufischen Königs Philipp von Schwaben, dem Gegenkönig des Welfen Otto IV., statt. Hierbei wurde der Entschluss zu einem Kriegszug gegen das welfische Braunschweig gefasst. Diesem Vorhaben kam der Pfalzgraf Heinrich zuvor. Er überfiel und zerstörte noch während des Hoftages in Magdeburg das magdeburgische Calbe. Als Reaktion hierauf zog der staufische Parteigänger Erzbischof Ludolf von Magdeburg gegen die "Alte Burg" bei Warberg und zerstörte sie. Mit dem Datum der Zerstörung Anfang des Jahres 1200 ist ein eindeutiger terminus ante quem gegeben. Die Bauten und zugehörigen Funde müssen älter als das Jahr 1200 sein und in das Jahr 11./12. Jahrhundert datieren.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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