Burg
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Gehrden, Stadt
- Gemarkung
- Gehrden
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28973242
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Auf dem Burgberg bei Gehrden befinden sich die Reste einer Wallanlage. An den steilen Nordwesthang lehnt sich nach Osten eine halbovale Befestigung an, die einen Innenraum von ca. 140 auf 75 m umschließt. Der 4-6 m breite Wall nutzt wohl zum großen Teil eine natürliche Geländekante aus, so dass er zum Innenraum hin kaum höher als 1 m erscheint, zum Grabenansatz hin aber den doppelten Wert von ca. 2 m erreicht. Die Breite des Spitzgrabens beträgt bis zu 6 m bei einer heutigen Tiefe von ca. 1 m; ursprünglich waren es 3-4 m. Im Innenraum steht ein erst jüngst wiederhergerichteter Aussichtsturm aus den 1890er Jahren und die Reste eines ehemaligen Landschulheimes. Im Osten und Südosten sind große Teile der Anlage durch Steinbruchbetrieb und andere jüngere Eingriffe zerstört. Wall und Graben werden an verschiedenen Stellen von Durchbrüchen und Erdbrücken unterbrochen, von denen drei ursprünglich zu sein scheinen. Erste Untersuchungen der Anlage erfolgten in den 1930er Jahren durch K.-H. Jacob-Friesen. Die damals festgestellten Spuren einer Mauer im Wall konnten bei den Untersuchungen im Jahr 2013, die in Kooperation der Freien Universität Berlin, der Kommunalarchäologie der Region Hannover und dem Landesmuseum Hannover durchgeführt wurden, nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen in den 1930er Jahren waren – dem Tenor der Zeit folgend – dazu genutzt worden, die Anlage als Burg der Cherusker zu deuten. In den letzten Jahrzehnten sind immer größere Zweifel an dieser Zuordnung aufgekommen. Tatsächlich bieten die in der Vergangenheit auf dem Burgberg gemachten wenigen Funde, die aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der römischen Kaiserzeit und dem Mittelalter stammen und nicht stratifiziert sind, keine zuverlässige Datierungsgrundlage. Zudem sind wegen der exponierten Lage an einem überregionalen Verkehrsweg ohnehin mehrere Nutzungsphasen für den Burgberg wahrscheinlich. Es sind keine historischen Quellen bekannt, die sich auf die Burganlage beziehen ließen. Mangels eindeutig sich auf die Befestigung beziehender Funde kann die Datierung bislang nur aufgrund der Bauweise in das Früh- und beginnende Hochmittelalter erfolgen.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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