Heeßeler Burg
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Burgdorf, Stadt
- Gemarkung
- Heessel
- Objekttyp
- Wallanlage
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28973095
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die Heeßeler Burg zeigt einen komplizierteren Aufbau als bei frühmittelalterlichen Ringwällen üblich. Der Ringwall war ursprünglich spiralförmig geführt. Er setzt außen im Süden an der Niederung an und läuft nach etwa 40 m am alten Tor aus. Etwa 20 m nordwestl. setzte der Wall wieder an und zog an der Nordflanke der Burg entlang nach Westen. Auf dieser ca. 60 - 70 m langen Strecke ist er Anfang der 1930er Jahre zerstört worden. Auf der ganzen West- und Südseite ist der Wall mit bis zu über 2 m Höhe bis auf einen Einschnitt im SW gut erhalten. An der SO-Strecke biegt er spiralförmig nach NW ein, um nach knapp 70 m kurz vor dem zerstörten Wall im Norden zu enden. Hier war vermutlich ein weiteres Tor. Zwischen dem Vorwall im Osten und dem zuletzt genannten Wallstück befindet sich ein ca. 10 m breiter Sohlgraben, der dem inneren Wallzug folgt und dessen Sohle ca. 3 m unter der Wallkrone liegt. Im SW des 50-60 m großen Ringwallsystems liegt ein über 1 m hoher Burghügel, der an die Burgen vom Typ "Motte" erinnert und von einem 1 m tiefen und ca. 7,5 m breiten Sohlgraben umgeben ist. Das Plateau des abgestumpften Kegels hat einen Dm. von 28 m. Ein Dammsystem läßt sich östl. der Burg über mehrere 100 m verfolgen. Ob es zur ursprünglichen Anlage gehört, ist nicht gesichert. Grabungen durch H. Schroller 1934 ergaben: Im Vorwall eine 1,3 m starke in Lehm gesetzte, zweischalige Raseneisensteinmauer mit Stein-Lehm-Füllung. Dahinter eine Anschüttung aus Sand, Lehm und Plaggen; davor der Sohlgraben. Der Hauptwall bestand aus Sand und Plaggen; davor ebenfalls ein Graben. Als Innenbebauung wurden zwei Häuser mit Steinfundamenten am Fuße des Burghügels nachgewiesen. Tore befanden sich im Norden der Hauptburg und im Osten der Vorburg. Die Heeseler Burg ist in den Übergang von frühen zum hohen Mittelalter zu datieren. Sie verbindet die Burgtypen "Motte" und Ringwall. Es sind bislang keine Schriftquellen bekannt, die sich auf diese Anlage beziehen ließen. Angenommen wird aber ein zumindest zeitweiliger Zusammenhang mit der im Raum Burgdorf im 12./13. Jh. nachgewiesenen Grundherrschaft der Herren von Depenau.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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