Burg
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Pattensen, Stadt
- Gemarkung
- Schulenburg (Leine)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Alt Calenberg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28970922
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Mächtig erhebt sich über die Niederung die über 530 m lange, bis zu 8 m hohe Umwallung mit Kasematten, Schanzen und breitem vorgelagertem Ringgraben. Am Eingang im Westen sind noch die Reste eines gewaltigen Batterieturmes zu sehen. Für die Umwallung sind nach Kalthoff etwa 60 000 m³ Erde bewegt worden. Der Ausbau zur Festung erfolgte im ersten Viertel des 16. Jh.s Auf dem erhöhten Plateau im Innenraum, das ein Rechteck mit nördl. angesetztem Trapez bildet, stand einst die alte Wasserburg des 14./15. Jahrhunderts. Die Fläche ist etwa 50 m breit und 70 m lang. Der umlaufende Wassergraben ist beim Umbau zur Feste im 16. Jahrhundert verschwunden. In den heutigen Baulichkeiten sind Reste des Nord- und West-Flügels sowie der Ecktürme im Nordwesten und Südwesten erhalten. Als Hildesheimer Bischof gründete Herzog Otto der Strenge von Lüneburg (1277-1330), wahrscheinlich 1292, die Burg Calenberg. Die Wasserburg Calenberg sicherte die welfischen Gebiete nach Süden und Südosten ab und bildete gleichzeitig ein Einfallstor in das Gebiet des Hildesheimer Bischofs. 1313 erstmals erwähnt, war Calenberg in der Folgezeit häufig verpfändet. Seit 1371 diente die Burg als Sitz herzoglicher Vögte (Großvogtei Calenberg), seit 1432 erstmals als Residenz eines welfischen Herzogs. Der Ausbau der im 15. Jh. schwer umkämpften Burg zur Feste muß schon vor der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) erfolgt sein, in der die Feste allen Belagerungen standhielt. Im 16. Jh. gehörte die namengebende Feste zu den herzöglichen Residenzen des Fürstentums Calenberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Feste 1625 von Tilly erobert. 1633 erhielt Herog Georg von Braunschweig Calenberg die stark beschädigte Anlage zurück. Nach Verlegung der Residenz nach Hannover stellte man seit 1648 die Schloßgebäude wieder her. Nach erneutem Abbruch und Zerfall entstanden auf den Resten Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die bis vor kurzem benutzt wurden. Trotz des ruinösen Zustandes vermittelt die Anlage ein sehr eindrucksvolles Bild neuzeitlichen Festungsbaus, insbesondere, weil noch Gebäudereste erhalten sind. Die Festung ist auch Objekt der Bau- und Kunstdenkmalpflege.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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