Urnengräberfeld
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Königslutter am Elm, Stadt
- Gemarkung
- Lelm
- Objekttyp
- Urnengräberfeld
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28970028
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Südwestl. von Lelm im Forst "Ole Hai" (Alter Hain) auf der Gemeinde- und Gemarkungsgrenze zwischen Lelm und Räbke am Nord-Hang des Elms befindet sich ein Gräberfeld mit ca. 190-200 Grabhügel mit Durchmessern von 2-10 m und einer Höhe von 15 bis max. 60 cm. Zwischen den Grabhügeln, bei denen es sich um überhügelte Urnengräber handelt, finden sich einfache Urnenbestattungen. Im Randbereich der Grabhügel liegen weitere Urnengräber als Flachgräber. Die Grabhügel sind zumeist schlecht erhalten und durch alte Eingrabungen gestört. 10 Grabhügel liegen auf dem Gebiet der Gemarkung Lelm, der Rest in der Gemarkung Räbke. Erste Ausgrabungen im Jahr 1817 erbrachten eine „große Anzahl Urnen“, eine Raubgrabung um 1930 ergab ca. 230 Urnen. Planmäßige Ausgrabungen 1969/70 brachten neben überwiegend elbgermanischen Schalenurnen, darunter Gefäße aus schwarzglänzendem Ton, Braunschweiger Drehscheibengefäße und „Kummen“ (Kümpfe), auch Siedlungsspuren zu Tage. Bei der Untersuchung von 2 größeren und 6 kleineren Grabhügeln sowie der dazwischenliegenden Flächen konnten ca. 60 Bestattungen dokumentiert mit zahlreichen Hinweisen zur Bestattungssitte werden: Urnen in, unter und zwischen den Hügeln; auch Leichenbrandbestattungen ohne Urne; kleinere Hügel (2-3 m Dm.) über eine im Boden begrabene Urne aufgeschüttet; bei den größeren Hügeln (bis zu 10 m Dm.) am Fuß und im Hügelkörper Urnengräber beigesetzt unter Wahrung regelmäßiger Abstände (3.-6. Jh.); zwischen den Hügeln Flach-Brandgräber dicht an dicht nebeneinander. Die Beigaben fielen dagegen eher spärlich aus, es wurden nur Urnenharz, Knochengeräte und ein Spinnwirtel gefunden. Insgesamt handelt es sich um ein Hügel-Brandgräberfeld des 3.-6. Jh. n. Chr., einige Urnen stammen angeblich noch aus dem 9. Jh. mit Flach-Brandgräbern; Töpfe mit Schrägrand stammen evtl. noch aus dem 7. Jh. und die Siedlung datiert in die späte Bronzezeit/frühe Eisenzeit.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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