Lüningsburg
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Neustadt a.Rbge.,Stadt
- Gemarkung
- Neustadt a. Rbge.
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburger Wall
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28968354
- Objekt-Nr.
- 11
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Kreisförmige Umwallung von 135 m Dm. auf einem Terrassenvorsprung westl. der Leineaue gelegen. Wallhöhe: 2 m, 1,4 ha Innenraum. Gräben im Gelände nicht mehr sichtbar, jedoch im Luftbild gut zu erkennen. Im Norden sind Teile des Walles durch Erosion verloren gegangen. Ausgrabungen 1934 (Uenze), 1975 (Linke/Peters), 1981 und 1982 (Heine) erbrachten folgende Ergebnisse: Es handelt sich um eine mehrperiodige Holz-Erde-Befestigung mit bis zu 3 vorgelegten Sohlgräben. Zwei Tore im NW und S wurden nachgewiesen. Spärliche Bebauung im Inneren: ein Pfostenbau im NW festgestellt. Typ des größeren frühmittelalterlichen Ringwalles als Fluchtburg eines Siedlungsraumes an der Grenze des Loingaues zum Marsthem. Im Namen Lüningsburg ist die Gaubezeichnung (Loghingeborch-Loingau) unschwer zu erkennen. Ein Zusammenhang mit dem Burgenbauerlaß König Heinrichs I. (919-936) wurde erwogen. 1315 erscheint sie als Logingheborch in den Quellen. Offensichtlich existierte ein zur Burg gehöriger Wirtschaftshof nach ihrer Aufgabe weiter und wurde erst im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts aufgegeben. Die Lüningsburg weist zwei Phasen auf, wobei die erste Phase noch einmal unterteilt werden kann. In ihr ist die ursprüngliche Wallbreite von 4 auf 8 m verdoppelt und vermutlich auch ein ursprünglicher Tordurchgang wieder zugeschüttet worden. In der zweiten Phase wurde der Wall nochmals um 5 m verbreitert, der innere Graben zu diesem Zweck zugeschüttet und ein neues Tor im Süden angelegt. Nach der Keramik kann die erste Phase in das 9. und die zweite Phase in das 10. bzw. Anfang des 11. Jhs. datiert werden. Eine 14C-Probe von Holzkohle aus der Torgasse erbrachte mit 570-660 n. Chr. eine unwahrscheinlich frühe Datierung, da wahrscheinlich Kernholz analysiert wurde. Trotz der starken Einebnungen und der Einbeziehung in den neuen Stadtfriedhof als Beispiel eines großen Ringwalles des frühen Mittelalters sehenswert.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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