Burg Vörde
- Landkreis
- Rotenburg (Wümme)
- Gemeinde
- Bremervörde, Stadt
- Gemarkung
- Bremervörde
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28968339
- Objekt-Nr.
- 200
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Von der mehrfach umgebauten Burganlage sind obertägig stark planierte und überformte, aber dennoch eindrucksvolle Reste erhalten, die im wesentlichen die Festungsanlage des 17. Jahrhunderts widerspiegeln. Im nördlichen Teil der Anlage erhebt sich der ehemalige Burgberg noch mehr als 5 m über dem umgebenden Gelände, an seiner West-, Nord- und Ostseite sind die Burggräben noch gut erkennbar. Die wesentlichsten Beeinträchtigungen erlitt dieser Bereich durch den Bau des Kreishauses und die damit verbundenen Baumaßnahmen. Der südliche Teil der Anlage, auf dem sich heute das Museum (ehemaliges Kanzleigebäude und Marstall, vgl. FStNr. 195) befindet, ist stärker planiert. Am westlichen und südlichen Rand befinden sich Teiche, bei denen es sich um Relikte der Festungsgräben aus dem 17. Jahrhundert handelt. Eine Vorgängerburg unmitelbar an der Ostefurt, d.h. vermutlich im heute aufgesandeten Bereich, muss schon vor der Zeit des Erzbischofs Bezelin, also vor 1035 bestanden haben. Anfangs des 11. Jahrhunderts lies der Sachsenherzog Lothar von Supplingenburg, der spätere König Lothar III. eine neue Burg, wahrscheinlich auf dem Burg- (oder Schloß-) berg errichten. Bereits 1218 gelangte die Burg in den Besitz der Bremer Erzbischöfe, die ihre Residenz später dann auch von Bremen auf die Burg Vörde verlegten. Die Burg hat dann mit zahlreichen Umbauten und Erweiterungen, zuletzt in Form eines Schlosses im Renaissance-Stil, bis zum Abbruch der Hauptgebäude im Jahre 1682 bestanden. Das 2005 geborgene Fundmaterial datiert vom Spätmittelalter bis in die Neuzeit. Die Burg befand sich an einem äußerst wichtigen Oste-Übergang, über den u.a. der sog. Ochsenweg, der von Jütland über Bremen bis in die Niederlande verlief, führte. Der bei der Burg gelegene Hafen wurde zum Hauptumschlagplatz im Warenverkehr zwischen Hamburg und Bremen, sodass die Zolleinnahmen hier bis in das 16. Jahrhundert hinein die höchsten innerhalb des Erzstiftes Bremen waren. Nach schriftlicher Überlieferung kam es 1603 beim Backhaus des Schlosses zu einem Brand, der sich schnell ausbreitete und das gesamte Schloss in Mitleidenschaft zog. In den folgenden Jahren wurden die Gebäude wieder aufgebaut bzw. repariert. Im Zuge der Maßnahmen wurden auch die noch heute bestehenden Gebäude der Kanzlei und des Marstalls wohl um 1610 errichtet.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb