Homburg
- Landkreis
- Holzminden
- Samtgemeinde
- Eschershausen-Stadtoldendorf [Sg]
- Gemeinde
- Stadtoldendorf, Stadt
- Gemarkung
- Stadtoldendorf
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28968313
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Mittelalterliche Burg von überregionaler Bedeutung, 1129 erstmals urkundlich erwähnt, 1542 teilweise abgerissen. O-W gerichtete Burganlage, die Vorburg befindet sich im Osten. Der Torbereich ist rekonstruiert. Die nördl. Außenmauer ist auf voller Länge mehrere Meter hoch erhalten. Der Durchgang zur Hauptburg ist noch teilweise vorhanden. Von der Innenbebauung der Hauptburg ist aufgehendes Mauerwerk noch in Resten erhalten. Der Bergfried ist rekonstruiert und begehbar. Im W-Teil der Hauptburg ist ein Gewölbekeller freigelegt. Die Länge der Anlage beträgt ca. 150 m in O-W-Richtung, die Br. ca. 30 m. Der gesamte Komplex wird von einer Vorwall-Graben-Konstruktion umgeben. Br. des Grabens bis ca. 5 m, H. Oberkante Wall-Grabensohle ca. 1-1,5 m. Bei der NDK-Überprüfung wurde im südwestl. Hangbereich ein Vorwall entdeckt, der auf ca. 150 m L. von NO nach SW führt und an seinen Enden nach W einbiegt. Die O-Seite des Hanges ist nicht befestigt. Wallbr. ca. 7 m, H. 1 m im NO-Bereich, im SW-Bereich 10 m Br. und 3 m H. Der außenliegende Graben an der O-Seite ist bei einer Sohlbr. von ca. 1 m bis 0,5 m eingetieft. Im Innenraum deuten einige plateauartige Geländekanten auf Innenbebauung. In einer vor 1007 verfassten Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim ist ein "castellum Wikanafeldisten" erwähnt, das allgemein am Platz der späteren Homburg lokalisiert wird. Eine Bestätigung dieser Hypothese durch Funde aus dieser Zeit fehlt aber bisher. Die Homburg wurde kurz vor 1129 durch Siegfried IV. von Northeim errichtet, um das Kloster Amelungsborn zu schützen. Zudem war die Anlage gegen die Burg des Grafen von Everstein in Polle gerichtet. Nach dem Tod des kinderlosen Grafen Siegfried kaufte 1145 Graf Hermann von Winzenburg die Burg, musste sie jedoch 1150 dem Bistum Hildesheim zum Lehen auftragen. 1152 wird Hermann ermordet, ebenfalls ohne Nachkommen zu hinterlassen. Heinrich der Löwe nahm das Erbe aufgrund seiner Blutsverwandtschaft an sich und behielt es bis zu seiner Ächtung 1181. Das Stift Hildesheim erhält nun tatsächlich die Rechte über die Burg und vergibt sie zur Hälfte an die Grafen von Dassel und zur anderen Hälfte an die erstmals 1129 erwähnte edelfreie Familie von Homburg. 1247 fällt die Dasselsche Hälfte ebenfalls an die Homburger. Nach dem Tod des letzten Homburgers 1409 geht die Burg an Herzog Bernhard von Braunschweig. Die Burg verblieb danach mit Ausnahme einer kurzzeitigen Eroberung 1447 während der Hildesheimer Stiftsfehde in der Hand der Welfenfamilie und diente bis 1535 als Amtssitz. Aufgrund ihrer abseitigen und nur schwer zugänglichen Lage wurde sie dann zum großen Teil abgetragen. Ein Hinweisschild ist vorhanden. Die Gebäudereste sind auch Objekt der Bau- und Kunstdenkmalpflege.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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