Großsteingrab
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Werlte [Sg]
- Gemeinde
- Werlte
- Gemarkung
- Ostenwalde
- Objekttyp
- Großsteingrab
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28967202
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Ernst Sprockhoff beschreibt das Großsteingrab in seinem „Atlas der Megalithgräber Deutschlands“ wie folgt: "Gut erhaltene Steinkammer, etwa Ost-West gerichtet. Die Träger, je sechs an den Langseiten, und die beiden Schmalseitenträger stehen in situ, bis auf den zweiten Tragstein der Südwand, von Osten gezählt, der nach innen geneigt ist. Der westliche Deckstein liegt in situ auf. Die übrigen Decksteine bzw. ihre Sprengstücke liegen in der Kammer. Eingang, Umfassung und Hügel konnten nicht festgestellt werden. Um das Grab ist rezent ein rechteckiger Wall als Einhegung aufgeworfen. Die einwandfrei mögliche Rekonstruktion nimmt fünf Decksteine an. Die lichte Weite der Kammer beträgt 8,5 m zu 1,8 m.“ Das Grab wurde im Sommer 1971 um etwa 50 m nach Norden zu versetzen. Anlass dafür war, dass es sich an einer schwer einsehbaren Straßenkreuzung befand. Mit der Umsetzung des Grabes verbunden, war auch eine umfangreiche archäologische Ausgrabung. Diese wurde von W.D. Tempel durchgeführt. Das Grab vom Typ der „emsländischen Kammer“, kann anhand der Keramikfunde die bei der Grabung gemacht wurden, in zwei unterschiedliche Zeitphasen datiert werden. In eine erste Phase, die zeitlich in die Trichterbecherkultur (4100-2800 v. Chr.) gehört und eine spätere Phase, die zeitlich in die Glockenbecher Kultur (2600-2200 v. Chr.) und Schnurkeramik (3000 – 2200 v. Chr.) zu verorten ist. Bei der Grabung wurden auch Feuersteingeräte und Bernsteinperlen gefunden. Beim Wiederaufbaudes Grabes wurde die Grabkammer aus technischen Gründen offen gelassenen. Sie wurde wie die alte Kammer auch in Richtung Ost-West ausgerichtet. Auch die bei der Grabung entdeckte Bodenpflasterung wurde wiederhergestellt. Die Anlage befindet sich innerhalb einer rezenten hügelartigen Aufschüttung. Die Größe der Kammer beträgt 8,5 m Länge; 1,8 m Breite, mit einer Tiefe von 1,30 bis 1,50 m. Es wurden sowohl sechs Trägersteine an der nördlichen als auch an der südlichen Langseite mit dem dazugehörigem Eingang aufgestellt. Im Ost- und West Bereich befindet sich je ein Abschlussstein. Die Hohlräume zwischen den Trägersteinen wurden mit Trockenmauerwerk ausgefüllt. Parallel zur Kammerlänge liegen die sechs Decksteine auf dem rezenten Hügel neben der Kammer, sodass in die Grabkammer hineingeschaut werden kann. Der zweite Deckstein, von Westen ausgesehen, ist gebrochen.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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