"Kluse"/"Klusenplatz"
- Landkreis
- Grafschaft Bentheim
- Samtgemeinde
- Schüttorf [Sg]
- Gemeinde
- Quendorf
- Gemarkung
- Quendorf
- Objekttyp
- Wallanlage
- Baujahr
- 18.09.2019
- bis
- 18.09.2019
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28962249
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die Anlage besteht aus einem ovalen Plateau von ca. 75 m Dm., das von zwei Sohlgräben mit einem dazwischenliegenden, leicht erhöhten gewölbten Wall umgeben ist. Wall-Br. 3,3 m, H. 0,3 m. Im Süden und Westen verbinden Erdbrücken das Plateau mit dem umliegenden Gelände. Die Gräben sind stellenweise recht breit und tief. Innerer Graben mit Br. 4,1 m, T. 1 m (ursprünglich 1,6 m); äußerer Graben mit Br. 2,8 m, T. 0,9 m (ursprünglich 1,3 m). 1981 wurden bei einer archäologischen Untersuchung in der Mitte der Fläche die Grundmauern der Kapelle, vermutlich ein Fachwerkbau, freigelegt: rechteckiger West-Ost ausgerichteter Fundamentsockel aus Bruchsteinen mit polygonalem Abschluss im Osten; L. ca. 16,5 m, Br. 7 m. Nördlich der Kapelle lag in einer Senke ein Brunnen. An Funden wurden Scherben von Keramikgefäßen, Glasbruchstücke, verschiedene Eisenobjekte wie Nägel, Fliesenbruchstücke, Backsteine und Dachziegelreste geborgen. Die Keramikfunde datieren in die Zeit vom ausgehenden 14. Jahrhundert bis in das 16. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde die Anlage im Zuge der Reformation aufgegeben. Auf der Bentheimer Karte des Brüsseler Atlas von 1573 von Christian s`Grootens ist hier eine „St. Antonius-Capelle" verzeichnet. Das Patrozinium weist auf eine Funktion als Pestkapelle bzw., abseits der Siedlung, auf die Unterbringung von Leprakranken und Aussätzigen hin. Im Nordwesten des Platzes befindet sich ein Sandsteinkreuz, das von seinem ursprünglichen Standort am Kreuzplatz hierher versetzt worden ist. Eine Informationstafel ist vorhanden.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb