Ringwall
- Landkreis
- Wolfenbüttel
- Gemeinde
- Schladen-Werla
- Gemarkung
- Isingerode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- (An der) Schwedenschanze
- Objekttyp
- Ringwall
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28955243
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die mehrphasige Befestigungsanlage bei Isingerode wird als Schwedenschanze und seit den Ausgrabungen im Jahr 2006 auch als Isiburg bezeichnet. Der Ringwall mit zugehöriger Außensiedlung entstand bereits in der späten Bronzezeit um 1200 v. Chr. Schon in den 1950er Jahren wurde keramisches Fundmaterial bei Begehungen des Areals aufgelesen. Nach umfangreichen Recherchen und einer geomagnetischen Prospektion wurde schließlich im Jahr 2006 durch Ehrenamtliche des Vereins Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land (FABL) unter der wissenschaftlichen Leitung von W.-D. Steinmetz das erste Mal auf dem Fundplatz gegraben. Der spätbronzezeitliche Ringwall umschloss eine ovale Fläche von ca. 140 x 180 m und besaß einen äußeren sowie einen inneren Ring. Der innere Wall besaß einen vorgelagerten Graben und ist älter als der äußere. Dieser wurde von einem Wall mit einer Holzrahmenmauer gebildet, der von einem äußeren Graben umgeben war. Beide Befestigungsanlagen bestanden nicht gleichzeitig, was auch die bis zu 6 m breiten Tordurchlässe bekräftigen, da sie keinen Bezug zueinander nehmen. Der Ringwall ist heute nicht mehr im Gelände erkennbar, da die Wälle über mehrere Jahrhunderte erodiert und durch die intensivierte landwirtschaftliche Nutzung des Areals eingeebnet worden sind. Allerdings zeichnen sich auf Luftbildern die Grabenverläufe heute noch als Bewuchsmerkmale ab. Die spätbronzezeitliche Befestigungsanlage wies in ihrem Innenraum Besiedlungsspuren auf. Es fanden sich Pfostenlöcher und Wandgräben, die Reste von Gebäuden darstellen. Die Errichtung der Befestigungsanlage lässt sich aufgrund der geborgenen Gefäßkeramik sowie durch 14C-Datierungen um 1200 v. Chr. einordnen. Zu dieser Zeit entstand hier zunächst eine unbefestigte Siedlung, die kurze Zeit später durch einen flachen Wall mit Holzmauer und einem vorgelagerten Graben geschützt wurde. Nach der Zerstörung der Anlage im 12. Jh. v. Chr. durch ein Feuer wurde sie im 12. bis 10. Jh. v. Chr. wieder aufgebaut. Hierbei wurde der äußere Wall mit Holzrahmenmauer und vorgelagertem Graben errichtet. Jedoch wurde diese Befestigung ebenfalls durch ein Feuer zerstört. Mit dem Beginn der Eisenzeit wurde um 700 v. Chr. die Befestigungsanlage erneut genutzt. Der äußere Wall wurde in einer Breite von 9 m neu aufgeschüttet und mit einer 1,4 m breiten Holzkastenmauer versehen. Er wurde überdies von einer Palisade zum vorgelagerten Graben hin gestützt. Nach der Zerstörung der Anlage durch ein Feuer wurde der Innengraben wieder ausgehoben und der innere Ring genutzt. Etwa um 600 v. Chr. endet die Besiedlung des Platzes. Erst um Christi Geburt wurde die Befestigungsanlage wieder instand gesetzt. Hierfür wurde der Innengraben bis auf eine Tiefe von 2,2 m unter der heutigen Oberfläche wieder ausgehoben und auf 12 m verbreitert. Die aus der Grabenverfüllung geborgene Gefäßkeramik lässt sich den Hermunduren aus der Gruppe der Elbgermanen zuweisen. Neben den überaus wichtigen Befunden und der Mehrphasigkeit der Anlage ist es die überaus günstige Lage des Ringwalls an einem überregionalen Fernweg, die den befestigten Zentralort in der späten Bronzezeit zu einem Verkehrsknotenpunkt beim Rohstoffhandel, v.a. mit Bronze, machte. Ähnliche Anlagen sind der Röderhof auf dem Huy und der Burgberg bei Quedlinburg sowie die Hünenburg bei Watenstedt, die ebenfalls über eine Außensiedlung verfügte.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedenschanze_Isingerode
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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