Burg
- Landkreis
- Helmstedt
- Samtgemeinde
- Heeseberg [Sg]
- Gemeinde
- Söllingen
- Gemarkung
- Twieflingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hoiersdorfer Str.; Siedlungsstr.;
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28953634
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Im Nordost-Teil des Ortes liegt eine Burganlage. Es handelt sich dabei um ein anscheinend ursprünglich erhöhtes Burgplateau, von einem Graben und äußerem Wall umgeben. Das Plateau ist von Domänengebäuden überbaut, im Süden sind Teile des Außenwalls als Wall bzw. Terrassierung erhalten; ein Teil des Grabens ist als Teich erhalten. Eine Flurkarte aus dem Jahre 1752/53 stellt die Burg als runde Anlage mit einem halbkreisförmigen Rest des Wassergrabens dar. Im Süd- und im Nordosten befanden sich zwei Zugänge auf die Hauptburg. Das Burgplateau ist im Laufe der Zeit vollständig verändert und teilweise überbaut worden. Nur ein kleines Stück Wall und der Rest des Burggrabens zeugen von der einstigen Burg. 1254 wird die Burg im Güterverzeichnis der Herren von Heimburg aufgelistet und als Eigengut bezeichnet. Eine weitere Erwähnung als "castro Twiflinge" findet 1268 statt. Spätestens 1363 befindet sich das "Schloss" Twieflingen in braunschweigischem Besitz, da Ludolf und Heinrich von Wenden, ebenso wie Hans von Honlege bestätigen, dass der Herzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg ihnen diese Anlage für 150 Mark verpfändet hat. 1370 wurde die Burg an die Ballei Sachsen des Deutschen Ordens verpfändet. In den Verträgen über die Aufteilung des welfischen Herrschaftsbereich wird sie 1377, 1386 und 1388 zusammen mit anderen Burgen als Abfindung für die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel eingesetzt, da sie ihre ihren lüneburgischen Herrschaftsanspruch abtraten. Im Lüneburger Erbfolgekrieg zerstörten Truppen der Stadt Braunschweig zusammen mit Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg die Burg im Jahre 1379. Dabei schliffen sie den Turm ebenso wie die übrigen Mauern bis auf die Fundamente und füllten mit diesen Steinen den Burggraben auf. Ihr endgültiges Ende scheint die Burg aber erst 1391 gefunden zu haben, als die Städte Braunschweig und Magdeburg sie wegen von ihr ausgehenden Raubzügen zerstörten. Im 16. Jh. bildete es ein Vorwerk des Amtes Schöningen, das dann von 1762 bis 1952 eine Domäne war. Die Burg kann als Beispiel einer Niederungsburg der nur knapp 7 km entfernten Höhenbefestigung (Hünenburg) von Watenstedt gegenübergestellt werden.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb