Landwehr
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Holzhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Auf der Dauhorst
- Objekttyp
- Landwehr
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28953579
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Südl. des Wiehengebirges wurde ca. 7,5 km nördl. von Melle in SO-NW-Ausrichtung unter gezielter Ausnutzung der naturräumlichen Gegebenheiten eine Landwehr angelegt. Im N läuft der Wall direkt östl. des Hilmkenbaches, wird im südl. Bereich im Zuge der Gemeindegrenze von Bad Essen zur Stadt Melle von zwei Bächen durchschnitten und schließt im S an ein sumpfiges Quelltal der Hunte an. Der Wall liegt auf dem Gebiet von drei Gemarkungen. Das südlichste Teilstück liegt in der Gde. Stadt Melle, Gmkg. Holzhausen FStNr. 1; die Landwehr verläuft nach Norden in der Gde. Stadt Melle, Gmkg. Oberholsten FStNr. 3; und in der Gde. Bad Essen, Gmkg. Bad Essen FStNr. 7. Die Landwehr, bestehend aus einem Wall mit beidseitig vorgelagertem Graben hat eine Gesamtlänge von ca. 1,4 km. Wall und Gräben sind je nach Geländesituation unterschiedlich ausgeprägt und erhalten. Das südlichste Teilstück besteht aus einem Wall mit trapezförmigem Querschnitt und beidseitig vorgelagerten Gräben; es wird durch den Rattinghauser Weg geschnitten. Wall-Br. bis ca. 10 m, Graben-Br. jeweils bis 4 m; H. Wallkrone bis Grabensohle bis 3 m; Gesamt-Br. 14 - 17 m. Der nordöstl. vorgelagerte Graben ist markanter ausgeprägt, als der südwestl. Die Wallkrone verfügt über eine Br. von bis zu 6 m. Im nördl. Bereich des folgenden Teilstücks sind zwei Durchbrüche zu beobachten, davon einer als Rest der Probegrabung der Kreisarchäologie Osnabrück 1987. Sonst sehr gut erhalten. Die Landwehr setzt sich nördlich als einfacher Wall mit dachförmigem Querschnitt fort, nach O Graben mit einer Br. von ca. 3 m. H. von Wallkrone zu Grabensohle bis 1,8 m. Die Wallkrone ist im Niveau praktisch gleich hoch wie das östl. anschließende Gelände. Nach W natürlicher Bachtaleinschnitt. In der Mitte und am N-Ende zwei Durchbrüche, sonst gut erhalten. Nördlich des beschriebenen Teilstücks setzt sich der Wall mit östl. vorgelagertem Graben fort. Der Graben ist hier nur relativ schwach ausgeprägt. Im S-Bereich ist direkt oberhalb des Bachdurchbruches im W ein weiterer kleiner Wall von ca. 40 m L. und 1 m H. vorgelagert. Im Punkt E wird der Wall von dem Gemeinde- und Gemarkungsgrenzwall zu Bad Essen geschnitten. Der Wall führt dann von SO nach NW bevor er schließlich in Richtung N abknickt. Er weist ein gerundetes Profil auf, ihm ist östl. ein Graben vorgelagert. Gesamt-Br. bis 10 m; Graben-T. bis 0,7 m; H. von Wallkrone bis Grabensohle 1,0 - 1,5 m. Durch mehrere Bachtäler natürlich und durch eine Straße unterbrochen. Das nördlichste Teilstück setzt sich nördlich der Unterbrechung durch einen Weg fort. Es handelt sich um einen kleinen einfachen Wall mit dachförmigem Querschnitt vom Charakter eines Parzellenwalls mit vorgelagertem Graben. Wallsohl-Br. 3 m; H. ca. 0,5 m; Graben-Br. ca. 1,5 m, T. bis 0,4 m. Nördlich des Rattinghauser Weges in der Flur Im Holze wurde durch die Archäologie-Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums Bad Essen unter Leitung von R.-R. Sass in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Osnabrück (Prof. Dr. S. Bailly) und der Kreisarchäologie Osnabrück ein Probeschnitt angelegt. Demnach überlagert der Wall einen ca. 20-30 cm starken Plaggenesch. Ursprüngliche Abmessungen: Wallsohl-Br. 6 m; H. 1 m; lichte Graben-Br. 3 m; T. 1,2 m. Landwehr, spätes Mittelalter. Die Wallanlage "Wagenhorst" und die ca. 2 km östl. gelegene, vom Charakter her vergleichbare Wallanlage "Hohenhorst" (vgl. Gde. Bad Essen, Gmkg. Hüsede, FStNr. 4) liegen im Bereich der ehemaligen Kreisgrenzen von Melle, Osnabrück und Wittlage. Aufgrund ihrer Lage am Rand einer ca. 440 ha großen Hochfläche der Fluren "Ellerschlag" und "Auf dem Fledder" südl. der Ortslage Rattinghausen wurden die beiden Anlagen zusammen als das "Heerlager von Rattinghausen" bezeichnet (vgl. Hartmann 1889, 45 f.). Ende des 19. Jhs. als römisches Heerlager des Varus bzw. Cäcina oder auch als altsächsisches Heerlager während der Sachsenkriege Karls des Großen gedeutet. Die Wallanlagen Wagenhorst und Hohenhorst bilden ein herausragendes archäologisches Denkmal.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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