Morsedeburg
- Landkreis
- Harburg
- Samtgemeinde
- Hollenstedt [Sg]
- Gemeinde
- Moisburg
- Gemarkung
- Moisburg
- Objekttyp
- Wasserburg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28952583
- Objekt-Nr.
- 38
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Moisburg oder Morsedeburg genannte Wasserburg, die möglicherweise schon 1244 erwähnt wird. 1322 wird eine Wasserburg des Ritter Conrad von Zülen urkundlich belegt. Ab 1342 war die Burg zunächst im Besitz der Welfen, wurde dann wiederholt verpfändet und diente besonders der Stadt Lüneburg als Sitz einer Vogtei und Sicherung ihres Territoriums nach Nordwesten. Weitere Besitzer waren die Herren von Oppershusen und Heinrich von der Wense. 1560 wurde das Amt Moisburg an Herzog Otto II. von Harburg gegeben und 1563 nach dem Tod Heinrich von der Wenses mit dem Herzogtum vereinigt. 1694 wurde die Burg abgerissen und 1711 durch ein Amtshaus ersetzt, das auf den Fundamenten der mittelalterlichen anlage ruht. 1859 wurde das Amt nach Tostedt verlegt und das Schloss zur königlichen Domäne. 1928 wurde diese aufgeteilt und das Amtshaus an den Samariterbund verkauft. Dieser wurde im Dritten Reich aufgelöst, das Haus ging an den Staat und gehört seit 1955 der Gemeinde Moisburg. Aus überlieferten Rechnungen des 15. Jhs. lässt sich die Gestalt der Burg rekonstruieren. Die vierflüglige Anlage (inkl. Mühle) war offenbar aus Backsteinen errichtet, mit bemalten Glasfenstern versehen und durch mindestens einen Kachelofen beheizt. Vor der Burg stand ein Tor. Im "Großen Haus" lassen sich zwei Kammern, ein Aborterker und eine Hauskapelle nachweisen. Während der Verpfändung an die Stadt Lüneburg wurde an den Burggebäuden gearbeitet, dabei werden ein Turm mit einem Gang, der vom Turm zur Kirche führte, das "Große Haus", das "Lange Haus", ein Torhaus mit Zugbrücke und die Mühle erwähnt. Nach einer Beschreibung von 1651 waren die Gebäude des "Schlosses" nur im Untergeschoss aus Stein errichtet, die Obergeschosse bestanden aus Fachwerk. Ein ebenfalls erwähnter Uhrenturm ist in einem Merianstich von 1654 im Südosten zu sehen. Das Schloss war von der Este umflossen, auch ein dahinterliegender Garten war von Wassergräben umgeben. Von dem dreiflügeligen Amtshaus ist heute nur noch der Mittelflügel erhalten. Im Südosten, den heutigen Sportanlagen befanden sich Gartenanlagen. 2010 ist bei einer Notgrabung ein 11,50 m breiter und 2,5 m tiefer Graben erfasst worden, dessen Flanken mit Faschinen befestigt waren. Vermutlich handelt es sich um einen der mittelalterlichen Befestigungsgräben von Burg oder Vorburg.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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