Schloß Winsen
- Landkreis
- Harburg
- Gemeinde
- Winsen (Luhe), Stadt
- Gemarkung
- Winsen-Luhe
- Objekttyp
- Wasserburg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28952214
- Objekt-Nr.
- 11
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Schloss Winsen, ehemalige Wasserburg, später zu einem Schloß umgebaut. Erhalten ist ein dreigeschossiger, U-förmiger, nach W offener Backsteinbau. An der NNW- und SSO-Seite des Schlosses befindet sich jeweils ein Teich, hierbei handelt es sich um Reste des ehemaligen Wassergrabens. Der im SSO gelegene Teich ist erst im 20. Jh. erheblich nach S hin verbreitert worden, noch bis 1899 hatte er ebensolche Ausmaße wie der im NNW gelegene. Vor dem Bau der Zugänge über Erddämme (Abriß der Zugbrücke im O zu Beginn des 18. Jh.s wird der Wassergraben ganz um das Schloß herumgereicht haben. Der zwischen der Luhe im W und den Teichen im O gelegene Bereich ist künstlich erhöht. Die Zuwegungen zum Schloß im W und O führen heute über 2 mächtige Erddämme. Die bisherigen Funde (14. Jh. und später) datieren in das späte Mittelalter und in die frühe Neuzeit. Die Erbauung einer ersten Burg wurde nach 1227 vermutet, 1299 unterzeichnet Herzog Otto der Strenge in Winsen/Luhe wahrscheinlich auf der Burg eine Urkunde. Etwa ab 1318 oder wenig später - beginnt ein gründlicher Ausbau der Anlage, der erst im Jahre 1329 abgeschlossen wurde. Besonders wichtig war die Verstärkung der Mauern und Türme sowie die Anlage der Wälle und Gräben aufgrund der Entwicklung der Feuerwaffen. Im Lüneburger Erbfolgekrieg wird die Verwaltung ab 1371 nach Winsen verlegt. Von 1592-1617 war das mittlerweile baufällige Schloß Witwensitz der Herzogin Dorothea von Lüneburg. Sie ließ umfangreiche Bauarbeiten durchführen, u.a. wurde die Vorderfront umgebaut, der Eingang aus der Mitte nach N verlegt, so daß Platz für eine Kapelle entstand. Im 30jährigen Krieg wurden Teile des Festungswerkes um das Schloß abgetragen (im Jahre 1637). Nach dem 30jährigen Krieg wurde das Schloß zum Amtshaus umgewandelt. Zu Beginn des 18. Jh.s wurde die baufällige Zugbrücke, über die man bis dahin in das Schloß gelangte, abgerissen und an ihrer Stelle ein Damm, der mit einem Siel verbunden war, errichtet. In diesem Zuge wurden auch die Vorburg bzw. das Pforthaus abgerissen. Später wurde sie zu einem Schloß umgebaut . Baubegleitende Grabungen zwischen 1962 und 2009 konnten in erheblichem Maße Baugeschichte und Gestalt der vorangegangenen Wasserburg beleuchten. Die ehemalige Burg war von zwei Gräben und einem Wall geschützt. Ein dritter Graben soll den ganzen Schlossbezirk mit Vorburg eingefasst haben. Die Findlingsfundamente der Burg saßen auf Holzpfählen und einem hölzernen Rahmenwerk. Das aufgehende Mauerwerk ist mit der Ausnahme eines Fachwerkabschnitts der Hoffassade des Nordflügels in Backstein ausgeführt. Nach den Bauuntersuchungen bestand die ursprüngliche Burg neben dem noch heute vorhandenen Turm im Osten aus weiteren turmartigen Gebäuden an den Westenden von Nord- und Südflügel und einem Rechteckbau in der Nordostecke. Der Turm im Nordwesten war wahrscheinlich ursprünglich rund. Die erste Toreinfahrt befand sich unmittelbar nördlich des heutigen Turmes. In der Renaissance erfolgte ein Umbau zum vierflügeligen Schloss. Das heutige Schloss hat die Form eines dreigeschossigen, nach Westen offenen Dreiflügelbaus aus Backstein.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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