Burg an der Segelfort
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Settrup
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bleiburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28945695
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Name: Burg an der Segelfort. Burganlage. Die im 19. Jh. noch sichtbaren, heute fast völlig eingeebneten Reste der Settruper Burg wurden während der 1. Hälfte des 19. Jhs. vermessen und auf einem Plan festgehalten. Es handelte sich danach um eine quadratische, von Wall und Graben umgebene Anlage mit einem ebenfalls quadratischen steinernen Turm in der S-Ecke des Innenraums. Die Ausgrabungen 1985-1987 (Kreisarchäologie Osnabrück) haben eine grundsätzliche Bestätigung dieses Bauschemas erbracht, aber auch viele bislang unbekannte Einzelheiten zur Konstruktion dieser in einem Moor errichteten Befestigung erkennen lassen: Quadratischer Innenraum der Burg von 41 m Seitenlänge; 6,5-7 m breiter Sandwall, innen von einer Weichholz-Palisade versteift; Graben ca. 5 m breit. Turm in der südl. Ecke 11,5 x 11,5 m; Mauer des Turms aus Geröllen und Bruchsteinen; Wandstärke 2,6 m. Als Fundament eine doppelte Lage mächtiger, nur grob zugehauener Buchenstämme mit zusätzlichen Unterzügen an der SW- und NO-Seite. Im Bereich des Turms war der Torf abgegraben und das Fundament auf den anstehenden Sand gesetzt worden. Der Turminnenraum besaß ursprünglich ein in Lehm verlegtes Pflaster aus flachen Steinen. Unmittelbar nordwestl. des Turms wurde ein Bauwerk unbekannter Zweckbestimmung gefunden, das auf einem Fundament von Eichenpfählen stand (dendrochronologische Datierung 1302). Dendrochronologisches Datum (1302) und Funde legen eine Datierung der Burg in das frühe 14. Jh. nahe. Vielleicht ist die Anlage die sog. erste Burg an der Segelfort, die 1309 geschleift wurde; jedenfalls handelt es sich um eine der vier überlieferten Vorgängerinnen der Stiftsburg Fürstenau (Ausbau ab 1342). Laut v. Bruch (1930, 319) wurde die Burg an der Segelfort bzw. Segelfahrt auf Veranlassung des Bischofs Ludwig v. Ravensberg (1297-1308) zum Schutz des Osnabrücker Nordlandes erbaut. Daraufhin kam es mit dem Tecklenburger Grafen Otto IV. zu einem "blutigen Treffen auf dem Halerfelde", das die Osnabrücker zwar gewannen, in dessen Verlauf aber der Bischof getötet wurde. Als Ergebnis der Friedensverhandlungen wurde die Burg im Jahre 1309 geschleift.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
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